Wie lassen sich Produktionslogistik und gesamte Lieferkette in der Industrie 4.0 möglichst optimal gestalten? Antworten dazu erarbeiten Unternehmen und Wissenschaft, Techniker und Ökonomen gemeinsam im FieldLab Advanced Manufacturing Logistics (AML) in Eindhoven. Mittendrin: Zwei Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF; englisch Automated Guided Vehicles, kurz AGV) von Grenzebach. Die L1200S übernehmen im Feldlabor Transportaufgaben.
Aussagen zur kompletten Lieferkette
In der Testumgebung wird mit FTF und weiterer Robotik experimentiert, um Informationen für die Gestaltung der „Fabrik der Zukunft“ zu gewinnen – von der Produktionslogistik bis hin zu Prozessen über die komplette Lieferkette. „In Eindhoven ist eine eindrucksvolle Testumgebung entstanden, alle Partner sind mit großem Enthusiasmus dabei. Wir freuen uns, Know-how von Grenzebach einbringen zu können und sind gespannt auf die Ergebnisse, die natürlich in die weiteren Entwicklungen unserer Intralogistik-Lösungen einfließen“, sagt Uwe Dopf, Senior Vice President Business Unit Intralogistics der Grenzebach Gruppe. Er war mit von der Partie, als Anfang Mai das FieldLab AML in Eindhoven offiziell den Betrieb aufnahm.
75 Partner für „Fabrik der Zukunft“
Rubix, Automations-Experte und Partner von Grenzebach in den Benelux-Staaten, und KMWE, Spezialist für Flugzeugtechnologie und Kunde von Grenzebach, gehörten zu den Gründern des FieldLab AML. Es ist Teil des Innovationsprogramms „Fabrik der Zukunft“, in das 75 Unternehmen, Bildungs- und Wissensinstitutionen sowie Industrieverbände und die Provinz Noord-Brabant eingebunden sind.
Zahlreiche Anknüpfungspunkte für Innovationen
Inzwischen ist das FieldLab AML auf dem Brainport Idustries Campus (BIC) in Eindhoven angesiedelt, der ebenfalls erst kürzlich eröffnet wurde. „Mit KMWE konnten wir eines der innovativsten Unternehmen auf dem BIC als Kunden gewinnen und werden die Anknüpfungspunkte zu weiteren Branchen und Wissensinstituten nutzen, um die nächsten Quantensprünge im Bereich Prozesstechnologie und Intralogistik zu realisieren“, merkt Uwe Dopf an.
Individualisierte Massenproduktion im Fokus
Im Fokus stehen in Eindhoven die Herausforderungen durch Losgröße 1 und individualisierte Massenproduktion. „Wir bieten der Lieferkette in der Fertigungsindustrie die Möglichkeit, Fortschritte bei Produktivität, Vorlaufzeit und Lieferkettenkosten zu erzielen. Durch die Optimierung von Automatisierung und Planung können schnellere Lieferzeiten und höhere Produktivität mit weniger logistischen Ressourcen und Investitionen erzielt werden“, sagte Erik Vermeulen, Programmmanager bei FieldLab AML bei der Veranstaltung Anfang Mai mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden. Gemeinsam baue man in der realen Testumgebung Wissen auf über Simulation, Integration, IT-Konnektivität, Supply Chain Orchestration und mobile Roboter. Die Testumgebung in Eindhoven ist Teil einer Studie, die zwei zentralen Fragen nachgeht: Welcher Automatisierungsgrad lässt sich maximal erreichen? Welche intelligenten Planungsmethoden sind sinnvoll in der unternehmensübergreifenden Arbeit?
Schneller Serienwechsel gefragt
„Wir wissen von zahlreichen Kunden aus verschiedenen Fertigungsindustrien, dass der möglichst schnelle Wechsel zwischen großen und kleinen Produktionsserien immer mehr zum Erfolgskriterium wird. Auch dazu werden wir aus Eindhoven belastbare Informationen für die Praxis bekommen“, so Uwe Dopf abschließend.
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