Für die Langlebigkeit eines pulverbeschichteten Bauprodukts ist der Korrosionsschutz ein entscheidender Faktor, dieser wird sowohl durch die Beschaffenheit des Grundmaterials als auch durch den Oberflächenveredelungsprozess beeinflusst. Die Einarbeitung von post-consumer Schrotten bewirkt trotz aufwändiger, neuer Trennverfahrenstechnik, dass innerhalb der einschlägigen Norm für z. B. EN AW 6060 künftig gezwungenermaßen höhere Anteile an Fremdmetallverunreinigungen akzeptiert werden als bisher üblich. Auf Grundlage weltweit gesammelter Materialproben erarbeitete QUALICOAT daher als erste internationale Qualitätsorganisation unter Einbeziehung umfangreicher Forschungsergebnisse der Branche und in Abstimmung mit der international agierenden Aluminiumindustrie ein Eigenschaftsprofil und ein Prüfverfahren, mit dem sich die Beschaffenheit und Beschichtbarkeit des Aluminiums beurteilen lässt.
Die umfassenden Untersuchungen zeigten, dass für die optimale Beschichtung insbesondere von recyceltem Aluminium mit der Legierungszusammensetzung gemäß EN AW 6060 oder 6063 nach EN 573-3 weitere Anforderungen zu stellen sind. Diese betreffen das Verhältnis von bestimmten Legierungselementen, die Korrosionsneigung und die Charakteristik der Metallmatrix an der Oberfläche. Die unabhängig davon durchgeführte VOA-Benchmarkstudie mit der Legierung HYDRO CIRCAL 75R bestätigte die Ergebnisse des Generallizenzgebers QUALICOAT, der mit QUALICOAT 3.0 erstmals ein konkretes Regelwerk zur Verfügung stellt, das an der Abstimmung von Grundmaterial und Veredelung ansetzt. Darin definiert der Generallizenzgeber auch speziell auf solches Material abgestimmte Bearbeitungsvorgaben für die Beschichtungsbetriebe. Die Details für QUALICOAT 3.0 finden sich im Anhang A13 der derzeit gültigen QUALICOAT-Spezifikationen. Damit bildet das Regelwerk die Basis für die zukunftsweisende, nachhaltige Nutzung des Werkstoffs Aluminium im Architekturbereich.
Aluminiumpresswerke, die sich für das neue Qualitätszeichen interessieren, können die Prüfungen im Sinne der QUALICOAT 3.0-Spezifikationen sowohl für Primär- als auch für Recyclingaluminium absolvieren, der Fokus liegt natürlich auf letztgenanntem. Von QUALICOAT zugelassene und akkreditierte Institute werden von den Generallizenznehmern des jeweiligen Landes beauftragt und prüfen die Legierungszusammensetzung mittels Emissionsspektroskopie und das Korrosionspotenzial durch anodische zyklische Polarisation. Besondere Bedeutung kommt der metallographischen Untersuchung zu, mit der die Beschaffenheit des Materials anhand umfangreicher Kriterien beurteilt wird. Dies lässt Rückschlüsse auf die Qualität des Strangpressprozesses zu. Bei positiven Testergebnissen erhalten die Aluminiumpresswerke das internationale Qualitätszeichen QUALICOAT 3.0.
Architekten und Bauplaner profitieren für Projekte von QUALICOAT 3.0, da durch die Einhaltung des neu geschaffenen Labels die beiden Komponenten recyceltes Aluminium plus Oberflächenbeschichtung in einer völlig neuen Dimension zusammenkommen und den Fokus auf die Nachhaltigkeit legen. Die ganzheitliche Herangehensweise auch unter Beachtung von Umwelt- und Klimabedingungen am Standort des Gebäudes schafft Sicherheit für nachhaltiges Bauen und verdeutlicht Bauherren auf der ganzen Welt die Langlebigkeit der verwendeten Aluminiumprodukte.
Bei Interesse erteilt der VOA als Generallizenznehmer in Deutschland gerne Auskunft.
Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) vernetzt als Wirtschaftsverband die Branche der Oberflächenveredelung in Deutschland. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder in Politik und Wirtschaft, unterstützt sie in Zusammenarbeit mit Forschungs- und Prüfinstituten, Universitäten und Verbänden in technischen Fragen und ist ein starker Partner in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Darüber hinaus ist der VOA Generallizenznehmer der international anerkannten Qualitätszeichen QUALANOD und QUALICOAT und vergibt das eigene Qualitätszeichen QUALISTRIP. Mehr Informationen: www.voa.de
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