BMWK und BME prämieren Hessen Mobil und Verkehrsgesellschaft Frankfurt beim „Tag der öffentlichen Auftraggeber“

Beim „Tag der öffentlichen Auftraggeber“ treffen sich jährlich Fach- und Führungskräfte aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung steht unter anderem das Thema „Start-ups als Innovationstreiber“ und wie die Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups und KMU erfolgreich funktioniert.

Außerdem fand die Preisverleihung des „Innovation schafft Vorsprung“-Awards statt. Sieger in diesem Wettbewerb für öffentliche Auftraggeber sind das Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement und die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH. Mit dem Preis werden beispielhafte Leistungen bei der Beschaffung von Innovationen und der Gestaltung innovativer Beschaffungsprozesse ausgezeichnet. Der vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) initiierte Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). BMWK und BME treten gemeinsam für mehr Innovationen im öffentlichen Beschaffungswesen ein.

Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz: „Das BMWK hat vor zehn Jahren das Kompetenzzentrum innovative Beschaffung ins Leben gerufen. Dieses adressiert das innovationspolitische Potential durch Beratungen und Informationsangebote zum Thema innovative öffentliche Beschaffung. Seit kurzem werden, zusätzlich zum öffentliche Beschaffungswesen, auch innovative KMUs und Start-ups mit zielgruppengerechten Informationen zur Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen unterstützt. Es ist mir eine Ehre, die diesjährige Schirmherrschaft für den BME-Preis "Innovation schafft Vorsprung" übernehmen zu dürfen, der Vorreiter in innovativen Beschaffungsvorgängen prämiert. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich zu Ihren Errungenschaften!“

Dr. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin BME e.V.: „Die heutigen Sieger verkörpern Innovation in Reinkultur und schaffen Vorbilder für die Zukunft. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt zeigt uns mit dem preisgekrönten Vergabe-Wahlomat den Weg zur optimalen Ausschreibungswahl. Und mit dem UV-Schutz-Projekt von Hessen Mobil feiern wir nicht nur Innovation, sondern auch deren konstantes Streben nach kontinuierlicher Verbesserung. Hier wird Exzellenz nicht nur erkannt, sondern auch belohnt!“

Preisträger Verkehrsgesellschaft Frankfurt 

Der Fachbereich „Einkauf und Materialwirtschaft“ der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) hat mit dem Fachbereich „Zentrales IT-Management“ eine interne elektronische Entscheidungshilfe zur Wahl des richtigen Ausschreibungs- bzw. Vergabeverfahrens entwickelt. Der „Wahlomat“ dient den VGF-Mitarbeitenden als Entscheidungshilfe und steht im Intranet sowie in Sharepoint zur Verfügung. Der Wahlomat verschafft den Bedarfsträgern unkompliziert einen Überblick über die einschlägigen Fristen für ihre Beschaffungsvorgänge, so dass diese bereits in der Vorplanungsphase von Projekten berücksichtigt werden können.

Konkret wurde eine Roadmap für eine digitale Anwendung entwickelt, aus der sich nach der Eingabe der wesentlichen Beschaffungsparameter die jeweils einschlägige Vergabeverfahren und die dazugehörigen Fristen ablesen lassen. Dafür wurde zunächst ein Entscheidungsbaum erstellt, in dem die wesentlichen Voraussetzungen für die entsprechende Vergabeart mittels JA-/NEIN-Systematik abgebildet wurden. Da jeder Beschaffungsvorgang eine Eindeutigkeit zulässt, erfährt der Anwender durch die Beantwortung, welche Vergabeart anzustoßen ist. Das Frage-Antwort-Tool wird komplettiert durch ein aktuelles Formular für die „Aufforderung zur Ausschreibung“ und eine Checkliste.

Preisträger Hessen Mobil    

Ziel des vom Dachgebiet „Einkauf“ initiierten Projektes war die Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Mitarbeitenden durch die Beschaffung eines ganzheitlichen UV-Schutz unter Berücksichtigung der Trageakzeptanz. Um zielgerichtet und strategisch vorgehen zu können, wurde externer Input, u.a. über die Unfallkasse Hessen, die Berufsgenossenschaft (BG) Bau und den Bundesverband der deutschen Dermatologen (BVDD) eingeholt. Dieses Wissen brachten das Arbeitsschutzmanagement und der Einkauf in den Bekleidungsausschuss ein. Gemeinsam wurden Prioritäten gesetzt und die Arbeitsaufträge klar verteilt.

Durch eine vertiefte Markterkundung und eine Bedarfsbündelung mit anderen hessischen Landesbehörden, konnten Artikel getestet und weiterentwickelt werden, die mittlerweile von der BG Bau gefördert werden (z. B. UV-Schutzhut). Bei all den Produkten stand neben der Funktionalität auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Projektes war, dass die Beschaffungsentscheidungen mit Blick auf die Stakeholder getroffen wurden. Die Verantwortlichen wollten nicht „nur“ wirtschaftliche Vergaben durchführen, sondern durch Innovationen Mehrwerte für die Behörde insgesamt generieren.

Der volkswirtschaftliche Vorteil des Projektes liegt vor allem in der stark verbesserten Prophylaxe, so dass weniger Hautkrebserkrankungen zu erwarten sind, was die Berufsgenossenschaften und Krankenkassen monetär entlastet. Am Wichtigsten ist jedoch der ganzheitliche Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden, die direkt von den innovativen Produkten profitieren. Ein positiver Nebeneffekt für den Arbeitgeber ist, dass die Beschäftigten sich wertgeschätzt fühlen, was in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu unterschätzen ist.

Hessen Mobil war bereits mit dem Award „Innovation schafft Vorsprung 2020“ für ein Projekt zur Beschaffung von innovativen und nachhaltigen Warnschutzanzügen ausgezeichnet worden. 

Weitere Infos zu den Gewinnerkonzepten: www.bme.de

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