„Für eine bessere Welt müssen wir die Kreislaufwirtschaft fördern“

Der florierende Onlinehandel hat zwei Gesichter: zufriedene Unter-nehmen und Kund:innen, aber auch erhöhtes Müllaufkommen, be-sonders durch Plastik. Nachhaltige sowie recycelbare Verpackungen entlang der Wertschöpfungskette sind wichtige Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel.

Es ist einfach, bequem und schnell: Ein Knopfdruck und schon kommen die Waren direkt ins Wohnzimmer. Der Onlinehandel boomt in Deutschland, wie die Zahlen des eCommerce-Verbands bevh bestätigen. So gibt es seit 2019 ein konsolidiertes Wachstum von fast 25 Prozent. Der Onlinehandel startete im letzten Jahr zunächst robust mit zweistelligen Wachstumsraten und rutschte bei Kriegsausbruch in der Ukraine nach unten. Besonders bei Mode, Hobby und Freizeit sowie Unterhaltungselektronik brachen aktuell Spontaneinkäufe weg. Umsätze mit alltäglichen Bestellungen von Lebensmitteln, Beautyprodukten oder Medikamenten, sind hingegen stabil geblieben. „Wer den eCommerce während der Covid-19-Lockdowns für tägliche Bedarfe genutzt hat, kauft auch in Zukunft weiter online ein“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim bevh. Aktuell geht der Verband für 2023 von einem Wachstum von 4,8 Prozent für den eCommerce mit Waren aus.

Auf der anderen Seite müssen sich Unternehmen und ihre Produkte im Kampf gegen den Klimawandel und für die erfolgreiche Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft verändern. Investor:innen verlangen eine nachhaltigere Ausrichtung. Konsument:innen wiederum wollen mit gutem Gewissen einkaufen, während die EU bis 2050 klimaneutral sein will und die Regeln verschärft. So müssen ab diesem Jahr in der EU alle Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter:innen auch ihre CO₂-Einsparungen berichten. Gerade bei Verpackungen gibt es einen großen Hebel, nachhaltigere Lösungen zu finden. Guter Produktschutz, einfache Handhabung, nachhaltige Materialien: das sind die wichtigsten Anforderungen an Verpackungen beim Online-Einkauf. Dafür sind Konsument:innen sogar bereit, mehr zu bezahlen – und zwar bis zu 1 Euro mehr für eine nachhaltigere Verpackung. Zu diesem Ergebnis kommt die von Mondi und RetailX durchgeführte aktuelle jährliche Trendstudie über das Online-Einkaufsverhalten und die Einstellung von Konsument:innen zu Verpackungen.

Das Verhalten und die Trends der Millennials bestimmen den Online-Markt

„Für uns ist es wichtig zu wissen, warum sich Verbraucher:innen für einen Online-Einkauf entscheiden und welche Erwartungshaltungen damit insbesondere auch an die Verpackung verbunden sind“, so Nedim Nisic, eCommerce-Director der Mondi Group. „Dabei sehen wir einen anhaltenden Trend zu nachhaltigen Verpackungen, der vor allem von den Millennials mitbestimmt wird“, fasst Nisic die wichtigsten Ergebnisse der Trend-studie zusammen. Eine wichtige Rolle im eCommerce spielen dabei maßgeschneiderte, kreative Verpackungslösungen, die speziell darauf ausgerichtet sind, Abfall zu minimieren und die zu liefernden Waren durch Verpackungen zu schützen, die die richtige Größe haben und für den Endverbraucher praktikabel sind. Eine breite Palette an eCommerce-Verpackungen, von Lösungen aus Wellpappe bis hin zu Kraftpapier, erleichtert es, die ideale Verpackung für individuelle Anforderungen zu finden.

Eine Studie von WWF und dem Think Tank SYSTEMIQ zum Thema deutsches Verpackungssystem beweist, dass deutlich mehr Kreislaufwirtschaft möglich ist. Genau hier setzt der globale Verpackungs- und Papierhersteller Mondi an. So sind 82% aller Mondi-Produkte bereits heute wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar – bis 2025 sollen es sogar 100% sein, wenn es nach dem 10-Jahres-Aktionsplan „MAP2030” des Unternehmens geht. „Die steigende Nachfrage nach nachhaltigeren eCommerce-Verpackungen motiviert uns, die Grenzen des Machbaren in unserer Branche zu erforschen. Dabei betrachten wir die Auswirkungen unserer Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, betont Nedim Nisic. „Das reicht von der Beschaffung der Rohstoffe, über die Materialeffizienz bis hin zum richtigen Produktdesign.“

Ein Weg, der im Kampf gegen Plastikmüll, der achtlos in Gewässern und der Umwelt entsorgt wird, unumgänglich ist. Laut WWF könnten weltweit durch richtiges Recycling gut 20 Millionen Tonnen Kunststoff eingespart werden – das entspricht mehr als dem sechsfachen Jahresverbrauch an Kunststoffverpackungen in Deutschland. Mondi weiß um seine Verantwortung. Ein ganz aktuelles Beispiel dafür ist das Produkt Hug&Hold, eine Papierverpackungslösung zum Umwickeln und sicheren Transportieren von PET- Getränkeflaschen, die Kunst-stoffschrumpffolie ersetzt und vor kurzem ausgezeichnet wurde.

Hug&Hold baut auf eine recycel-bare, 100-prozentig papierbasierte Lösung, die aus zwei Elementen besteht: einer Banderole aus Kraftpapier und einer Klammer aus Wellpappe. So gelingt ein sicherer Transport sowie gefahrloses Stapeln von Getränkeflaschengebinden. Ein optionaler, integrierter Griff ermöglicht einfaches Tragen und Transportieren. Ein weiteres Plus: Verbraucher:innen können einzelne Flaschen einfach von der Packung trennen. Die Weiterentwicklung der sekundären Transportverpackung ist genau das, was die globale Getränkeindustrie für die Zukunft braucht. Eine nachhaltige, funktionale und vollautomatische Alternative zu Kunststoffschrumpffolie bedeutet, dass Markeninhaber:innen ohne Risiko für ihr Produkt oder Einschränkungen für ihre Logistik sicher auf eine recycelbare Verpackungslösung auf Papierbasis umsteigen können.

Mondi hat die wichtigsten Hebel für eine funktionierende Kreislaufökonomie analysiert und entsprechende Lösungen entworfen, wie Fabio Peyer, Head of Sustainability Flexible Packaging bei Mondi, betont: „Wir setzen uns für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ein, in der Materialien möglichst lange im Kreislauf gehalten werden. Wir arbeiten mit vielen Partner:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen, um nicht-nachhaltige Verpackungen zu beseitigen und konzentrieren uns auf die Entwicklung von Lösungen, die für Re-cycling oder Kompostierung ausgerichtet sind.“ Dieser Innovationsdrang zahlt sich aus: Für neue Verpackungslösungen wurde Mondi in diesem Jahr mit acht WorldStar Packaging Awards prämiert – eine der prestigeträchtigsten globalen Auszeichnungen für Verpackungen.

Papier, wann immer möglich und Kunststoff wo sinnvoll

Die Vorteile von Papier liegen auf der Hand: Es stammt aus einer erneuerbaren Ressource, ist recyclingfähig und erfreut sich in Europa hoher Recyclingquoten. Mondis papierbasierte Lösungen – wie beispielsweise funktionelle Barriere-Papiere, Wellpappeverpackungen für trockene Lebensmittel wie Pasta, oder auch Kraftpapier mit recycelten Fasern – tragen bereits zur Kreislaufwirtschaft bei.

In einigen Bereichen bietet Kunststoff aufgrund seiner Barriere-Eigenschaften unverzichtbare Vorteile, um Produkte entsprechend zu schützen. Ziel ist, die Menge des verwendeten Rohmaterials zu reduzieren, wiederverwertbare Lösungen zu entwickeln und einen steigenden Anteil an recyceltem Material in den kunststoffbasierten Verpackungslösungen einzusetzen.

„Wir wollen helfen, den Kreislauf zu schließen und auch kreislauffähige Lösungen für jene Verpackungen zu finden, die schwer zu recyceln sind“, erklärt Fabio Peyer. „Gerade hierzu müssen wir unternehmens- und branchenübergreifend zusammenarbeiten. Nur so können wertvolle Ressourcen im Kreislauf gehalten werden, bestehende Lücken in der Kreislaufwirtschaft geschlossen und damit zu einer besseren Welt beigetragen werden.“

 

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