Begehrte Plattform für junge Menschen mit Ideen

Die Beteiligung an Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ ist entgegen dem Bundestrend in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höher als in den vergangenen Jahren. „Mit 100 Startern und 48 hochinteressanten Projekten in den sieben angebotenen Fachgebieten konnten wir in unserem Bundesland fast doppelt so viele Teilnehmer und 17 Projekte mehr erleben als im Vorjahr“, sagte Landeswettbewerbsleiter Heiko Gallert. Er freute sich über das wachsende Interesse der jungen Menschen, diesen Wettbewerb als Plattform für ihre kreativen Ideen zu nutzen.

Zugleich dankte er allen Projektbetreuenden für die Unterstützung der wissbegierigen Schülerinnen und Schüler sowie der Jury, die in den vergangenen zwei Tagen alle Projekte begutachtet und bewertet hat. „Die Jurys aller Fachgebiete haben mir einen großartigen Wettbewerb mit zum Teil sehr hochwertigen Präsentationen und Gesprächen gemeldet. Das widerspiegelt auch die Vielzahl an Projekten, die Preise oder Sonderpreise bekommen haben“, ergänzte Heiko Gallert.

„Mit ihren Arbeiten zeigen die jungen Menschen, welche Themen sie gegenwärtig bewegen. Es sind alles Projekte mit einem starken Praxisbezug. Mich freut besonders, dass neben Technik auch Umweltschutz und Biodiversität von den Teilnehmenden betrachtet werden. Diese Bereiche nehmen gerade für uns als Energieversorger einen hohen Stellenwert ein. Wir denken und handeln schon seit Langem ökologisch und nachhaltig, sodass unsere Energie zuverlässig und so sauber wie möglich bleibt. Diese pfiffigen Ideen fördern innovative Lösungen für eine lebenswerte Zukunft“, erklärte Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG.

„Diese Nachwuchs-Forscher haben bewiesen, dass sie nicht zufällig genial sind. Trotz der widrigen Umstände haben die Teilnehmenden mit Engagement und Begeisterung interessante Projekte umgesetzt, bei denen es unter anderem um Klimaschutz und die Auswirkungen der Corona-Pandemie geht. Wir brauchen solche guten Ideen und kluge Köpfe, um in Zukunft klimaneutral und effizient zu wirtschaften“, sagte Ute Römer, Vorstand der Stadtwerke Rostock AG.

Der Wettbewerb wurde auch in diesem Jahr komplett online durchgeführt. Die Ehrung der Preisträger übernahmen Wettbewerbsleiter Heiko Gallert und die Vorstände der Patenunternehmen über eine Live-Schaltung via Internet.

Bei Jugend forscht haben im Fachgebiet Biologie Emil August Botezatu und Josua Ly Zehner von der CJD Christophorusschule Rostock mit Dascha Dobrozki vom Erasmus-Gymnasium Rostock den 1. Preis gewonnen. Ihr Projekt zum Thema „ParaToxUm“ behandelt den Einfluss von Schadstoffen wie Mikroplastik auf die Lebensweise von Mikroorganismen am Beispiel des Paramecium Caudatum. Dabei hat das Forscherteam am Mikro-MINT: Schülerforschungszentrum Rostock die Einzeller mit einem selbst entwickelten, motorisierten Mikroskop und dazugehörigem Programm verfolgt und die Daten elektronisch verarbeitet. Anschließend haben sie unter anderem die Parameter Geschwindigkeit, Drehgeschwindigkeit sowie Pausenanzahl und -frequenz ausgewertet. Durch die längere Beobachtungszeit konnten außerdem Rückschlüsse auf die Verdauung gezogen werden. Diese Methodik diente dazu, die Schädlichkeit des Mikroplastiks für die Paramecien zu beurteilen.

Bei Jugend forscht holten sich im Fachgebiet Chemie Bente Lina Schröder und Aila Amelie Fähnrich von der CJD Christophorusschule Rostock den 1. Preis mit ihrem Projekt „Steht das Behaarte Knopfkraut auf Heavy Metal?“. In ihrem Versuch wollten die Nachwuchsforscherinnen herausfinden, ob das Behaarte Knopfkraut in erhöhtem Maße Schwermetalle aufnehmen und somit als Hyperakkumulator fungieren kann. Dafür haben sie die Metalle Nickel, Kadmium und Zink ausgewählt, die unter anderem wichtige Bestandteile von Batterien sind. Hyperakkumulatoren können neben der möglichen Gewinnung von Schwermetallen vor allem zur Bodensanierung genutzt werden. Die beiden Schülerinnen haben die Pflanzen gezielt kontaminiert und auf Metall-Ionen analysiert, um mit den Ergebnissen neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Den 1. Preis im Fachgebiet Physik erhielt Chengshang Liu vom Internatsgymnasium in freier Trägerschaft Schloss Torgelow. Er hat sich mit dem Thema „Gesetze und Anwendungen von optischen Abbildungen von zwei oder mehreren Planspiegeln“ auseinandergesetzt. Ziel dieses Projekts war es, die Gesetzmäßigkeiten optischer Abbildungen von zwei Planspiegeln zu erforschen sowie ungewöhnliche und interessante optische Phänomene durch Planspiegelkombinationen zu erzeugen. Dazu gehörten Zwillingsspiegelbilder und Drillingsspiegelbilder, also zwei oder drei identische, Schulter-an-Schulter liegende Abbildungen des Betrachters, sowie Klonspiegelbilder, also eine große Anzahl von Abbildungen des Betrachters oder eines Objekts, die wie Baumzweige in verschiedenen Reihen angeordnet sind. Dafür hat der junge Forscher Formeln ermittelt, die die Anzahl und Position der Spiegelbilder eines Objekts zwischen zwei einen Winkel bildenden Planspiegeln beschreiben. Auf dieser Grundlage wurden drei Arten von Spiegelkombinationen jeweils mit den folgenden Effekten entworfen, durch GeoGebra modelliert und mit Spiegeln umgesetzt. Sie können in Museen sowie als Dekoration in Innenraumgestaltung verwendet werden, um die Aufmerksamkeit und Neugier der Menschen zu wecken.

Bei Jugend forscht holten sich im Fachgebiet Technik Johann Elias Stoetzer und Steven Gurgel vom Schülerforschungsnetzwerk Pankow e.V. den 1. Preis mit ihrem Projekt „3D-Sensoren auf Stoff“. In den vergangenen Jahren haben sie in ihren Projekten immer 3D-Druck im Schmelzschichtverfahren verwendet und waren fasziniert von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Heute gibt es eine Vielfalt an Filamenten mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. In ihrem Projekt haben die Nachwuchsforscher diese Vielfalt genutzt, indem sie durch gezielte Kombination von Materialien in Verbindung mit Strukturen, die nur durch additive Fertigung herstellbar sind, Sensoren entwickelt. Zusätzlich haben sie ihren Druck auf textilen Flächen erprobt. Direkt auf Textilien druckbare Sensoren eröffnen ein weites Anwendungsfeld von einfachen Benutzerinteraktionen bei „Smarter Kleidung“ bis hin zu therapeutischen Anwendungen im Reha-Bereich, wenn zum Beispiel Protektoren mit Sensorik verwendet werden.

Die Landessieger in den vier Fachgebieten werden Mecklenburg-Vorpommer beim Bundesfinale von Jugend forscht vertreten, das vom 26. bis 29. Mai 2022 in Lübeck stattfindet. Es wird gemeinsam vom Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V. als Bundespate und von der Stiftung Jugend forscht e. V. ausgerichtet.

1991 fand „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ erstmals auch im Nordosten statt, damals noch in Schwerin. Seitdem unterstützt die WEMAG AG lange Zeit als einziges Unternehmen diesen Wettbewerb auf Landesebene. Als weiterer Partner ist seit 2012 die Stadtwerke Rostock AG dabei.

Preisträger des Regionalwettbewerbs „Schüler experimentieren“

1. Preis Biologie
„Ritzenfüller- lebendig und ökologisch wertvoll“
Hendrik Winter, Paula Bünning, Lasse Erdmann
Gymnasium Sanitz

2. Preis Chemie
„Jetzt wird es BUNT“
Elisabeth Victorie Schwartz, Karoline Flora Zimmermann
Gymnasium Reutershagen

3. Preis Geo- und Raumwissenschaften
„Vorsicht! Zigarettenstummel in der Umwelt“
Hannah Steffan, Klara Elisabeth Koch
CJD Christophorusschule Rostock

4. Preis Technik
„Der Arcadeautomat“
Niklas Erik Kowitz, Ben Kozik, Mattes Krage
CJD Christophorusschule Rostock

Über die Stadtwerke Rostock AG:

Die Stadtwerke Rostock AG bietet eine umweltschonende, sichere und zukunftsfähige Erzeugung und Versorgung mit Energie. Sie ist Treiber der Energiewende vor Ort und ein moderner sowie kompetenter Dienstleister für Rostock und die Küstenregion mit etwa 700 Mitarbeitenden. Zusammen mit der Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft betreibt sie Strom-, Gas- und Fernwärmenetze in der Region Rostock. Außerdem bieten die Stadtwerke regionale, zukunftssichere Kommunikationslösungen auf Basis von Glasfaserinfrastruktur in Rostock und der Küstenregion an. Die Stadtwerke schaffen innovative Lösungen zur Realisierung von Smart City-Projekten, nachhaltigen Mobilitätskonzepten und sind kompetenter Partner für neue Technologien sowie Dienstleistungen im urbanen Raum. Erfolgreiches Wirtschaften und die nachhaltige Entwicklung der Umwelt stehen dabei in einem engen Zusammenhang. So ist das Energiesystem der Zukunft der Stadtwerke Rostock klimaschonend, effizient und sicher. www.swrag.de 

Über die WEMAG AG

Die Schweriner WEMAG AG ist ein bundesweit aktiver Öko-Energieversorger mit regionalen Wurzeln und Stromnetzbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Zusammen mit der WEMAG Netz GmbH ist sie für ca. 15.000 Kilometer Stromleitungen verantwortlich, vom Hausanschluss bis zur Überlandleitung. Das Energieunternehmen liefert Strom, Gas und Netzdienstleistungen an Privat- und Gewerbekunden.

Regionale Verbundenheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln der WEMAG AG. So liefert das Unternehmen Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen an Haushalte sowie an Sondervertragskunden aus Gewerbe und Landwirtschaft. Seit 2011 werden klimafreundliche Gasprodukte angeboten. Die WEMAG AG leistet erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien, berät zu Fragen der Energieeffizienz und bietet die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung über die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG. Die WEMAG AG befindet sich seit Januar 2010 im Mehrheitsbesitz der Kommunen ihres Versorgungsgebietes.

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