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Hier hat die Herstellung von Bier Tradition: 1882 eröffnet der Brauer Franz Milde in der ostbulgarischen Stadt Schumen eine der heute ältesten Brauereien des Landes. 1944 verstaatlicht, produziert Shumensko Pivo, wie das Unternehmen sich nennt, in den Sechzigerjahren jährlich rund 350.000 Hektoliter Bier – unter anderem mit Hilfe einer aus der ehemaligen DDR importierten Abfüllanlage. 1999 reprivatisiert, wird Shumensko 2002 Teil der Carlsberg Gruppe – zusammen mit der 1967 gegründeten Pirinsko Pivo. In Blagoewgrad nahe der Grenze zu Nordmazedonien und Griechenland ansässig, braut diese 1980 bereits circa 400.000 Hektoliter Bier.
Mehr als die Summe seiner Teile
2004 schließlich unter dem Namen Carlsberg Bulgarien fusioniert, entsteht eines der führenden Getränkeunternehmen im Land. Heute werden in beiden Betrieben zusammen weit über 2 Millionen Hektoliter abgefüllt. Dazu zählen die beiden lokalen Traditionsbiere Pirinsko – Marktführer im heimischen Markt – und Shumensko, das den dritten Rang belegt. Das internationale Portfolio umfasst zudem die dänische
Premiummarke Tuborg, das mit tschechischem Hopfen gebraute Žatecký, sowie 1664 Blanc, Budweiser, Erdinger und Grimbergen, die das Unternehmen vertreibt. Somersby Cider und das Biermischgetränk Garage runden das vielfältige Sortiment ab.
Marktführer mit Potenzial
„Heute sind wir nach Menge und Wert der führende heimische Bierproduzent“, sagt Metodi Stoyanov, der sich vor Ort als Integrated Supply Chain Director für Lieferkettenmanagement und Produktionsoptimierung verantwortlich zeichnet. „In unserer Branche zählen wir zu den dynamischsten und am schnellsten wachsenden Abfüllbetrieben.“
Über die Hälfte ihrer Produkte füllt die Brauerei in PET-Flaschen ab. Bei rund einem Viertel kommen Mehrweg-Glasflaschen zum Einsatz. Stark zugelegt hat in den letzten Jahren insbesondere die Getränkedose. „Für Verbraucher hat die Dose einen entscheidenden Vorteil“, erklärt Stoyanov. „Anders als die Mehrweg-Glasflasche muss sie nicht zum Händler zurückgebracht werden, sondern wird über den Wertstoffkreislauf dem Recycling zugeführt.“
Selbst in die Hand genommen
Wurden die abgefüllten Bierdosen bisher importiert, verfügt Carlsberg seit Januar 2023 in Blagoewgrad erstmalig über eine eigene Linie. Die von KHS gelieferte und installierte Anlage hat eine Leistung von bis zu 40.000 500- und 550-Milliliter- beziehungsweise 60.000 330-Milliliter-Dosen pro Stunde. Mit der neuen Linie ist Stoyanov äußerst zufrieden. „Im Vergleich zu PET und Glas benötigen wir für die Dosenabfüllung deutlich weniger Platz. Angesichts unserer beengten räumlichen Verhältnisse ist das natürlich vorteilhaft. Und die Maschinen von KHS sind weniger komplex, was ihre Bedienung und Wartung insgesamt erleichtert. Entsprechend glatt und störungsfrei läuft die Produktion. Besonders glücklich bin ich über die hohe Effizienz: Wir erzielen eine OEE von 76 Prozent“, sagt Stoyanov.
Effizient abgelaufen ist auch die gesamte Installation, trotz widriger Umstände: „Der Start des Projektes erfolgte während der Nachwehen der Covid-Zeit mit den bekannten Herausforderungen in der Lieferkette“, erinnert sich Stoyanov. „KHS war für uns hier ein sehr gut organisierter und zuverlässiger Partner. Nach Lieferung aller Teile wurde der Zeitplan für Montage und Inbetriebnahme exakt eingehalten, obwohl wir unsere neue Halle parallel noch fertigstellen mussten.“
Sicher und effizient
Anders als die meisten Dosenlinien, die für mikrobiologische Sicherheit auf Tunnelpasteure setzen, entschied man sich in Bulgarien bewusst für den KHS-Kurzzeiterhitzer Innopro KZE. „Wir füllen keine sensitiven Getränke ab, für die wir einen Pasteur brauchen würden“, erklärt Stoyanov. „Dank unserer hohen Hygienestandards bei der Abfüllung können wir auf allen unseren Anlagen stattdessen Kurzzeiterhitzer nutzen. Das sorgt für einen besseren Geschmack unserer Produkte. Der Platzbedarf ist deutlich geringer. Und dank des schnelleren Wärmeübergangs verbrauchen wir weniger Energie.“ Überhaupt ist Stoyanov begeistert davon, dass der Energieverbrauch der neuen Linie insgesamt sehr niedrig ist. Alle Leistungswerte entsprechen genau seinen Erwartungen, wie er zufrieden feststellt.
Kondenswasser vermeiden – Qualität und Hygiene sichern
Nach dem Füllprozess laufen die Dosen durch den KHS-Kompaktwärmer Innopas WICG. Frank Schneidermann, Global Key Account Manager bei KHS, erklärt, warum: „Mit unserem Kompaktwärmer werden die mit 8 bis 10 Grad Celsius kaltem Bier gefüllten Behälter auf 20 bis 28 Grad Celsius erwärmt. Das verhindert die Bildung von Kondenswasser, das die Pappe von Trays und Zwischenlagen auf der Palette durchfeuchten und zu unhygienischer Schimmelbildung führen kann. Zudem können nass gewordene Kartonagen die Stabilität der Paletten beeinträchtigen und deren einwandfreie Lagerung und sicheren Transport gefährden. Angesichts immer anspruchsvollerer Logistik ist das ein wichtiges Thema – auch bei Carlsberg Bulgarien, wo die Gebinde nach Verlassen der Linie mittels Palettenlift in einen 4 Meter unter der Halle liegenden Lagerbereich transportiert werden.“
Nachhaltig funktionsfähig
Damit die Maschinen langfristig leistungsfähig bleiben, wurde zusätzlich ein Servicevertrag mit dreijähriger Laufzeit abgeschlossen. Dieser schließt vorausschauende Instandhaltung ebenso ein wie ReDiS, den Remote Service, der es erlaubt, Störungen direkt und schnell auch aus der Ferne zu beheben – unabhängig von einem KHS-Servicemitarbeitenden vor Ort.
„Die zuverlässige und kontinuierliche Unterstützung durch den KHS-Service ist für uns von besonderer Bedeutung. Schließlich sind wir in puncto Dosenabfüllung Neulinge und mit dem Know-how unseres Technologiepartners sichern wir so unsere Produktion erst einmal ab“, betont Stoyanov. Zwar gehören auch Trainings zum Servicepaket, aber er ist davon überzeugt, dass seine Bediener am meisten lernen, wenn sie den KHS-Servicetechnikern über die Schulter schauen und ihre in der Theorie erworbenen Kenntnisse in der Praxis anwenden können.
Die KHS Gruppe ist einer der weltweit führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen in den Bereichen Getränke und flüssige Lebensmittel. Zur Unternehmensgruppe zählen neben der Muttergesellschaft (KHS GmbH) diverse ausländische Tochtergesellschaften mit Produktionsstandorten in Ahmedabad (Indien), Waukesha (USA), Zinacantepec (Mexiko), São Paulo (Brasilien) und Kunshan (China). Hinzu kommen zahlreiche internationale Verkaufs- und Servicebüros. Am Stammsitz in Dortmund sowie in ihren weiteren Werken in Bad Kreuznach, Kleve, Worms und Hamburg stellt die KHS moderne Abfüll- und Verpackungsanlagen für den Hochleistungsbereich her. Die KHS Gruppe ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der im SDAX notierten Salzgitter AG. 2023 realisierte die Gruppe mit 5.400 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 1,517 Milliarden Euro.
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