Bevölkerungsumfrage zu Smart Cities

    Zwei von drei Deutschen (71 %) leben gerne an ihrem Wohnort. 
    Fast jeder dritte Deutsche (31 %) sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Probleme am Wohnort zu lösen. 
    42 % der Bevölkerung sieht den Erhalt und Bau von bezahlbarem Wohnraum als eines der dringendsten Probleme. 
    55 % der Bevölkerung findet die Vorstellung attraktiv, in einer Smart City zu leben.  
    Zwei von drei Deutschen (69 %) sehen die Digitalisierung der Dienstleistungen im Bürgerbüro als dringendes Handlungsfeld.  
    Drei von vier Deutschen (76 %) befürworten kostenloses öffentliches WLAN. 

Zwei von drei Deutschen sehen dringenden Handlungsbedarf bei der Digitalisierung von Dienstleistungen im Bürgerbüro. Das ergab eine bevölkerungsrepräsentative Befragung von SKOPOS NOVA zum Thema Smart Cities, an der 1.037 Personen aus Deutschland über 18 Jahren teilgenommen haben. Damit ist die Digitalisierung des Bürgerbüros die dringendste Maßnahme, um Städte durch den Einsatz digitaler Technologien effizienter und lebenswerter zu machen. 

In der Studie wird zunächst die allgemeine Lebensqualität in den unterschiedlichen Regionen untersucht. So leben zwei von drei Deutschen (71 %) gerne an ihrem Wohnort. Dennoch sieht fast jeder dritte Deutsche (31 %) dringenden Handlungsbedarf, um aktuelle Probleme am Wohnort zu beheben. Die Top-Probleme sind dabei der Erhalt und Bau von bezahlbarem Wohnraum (42 %), eine Verbesserung der medizinischen Versorgung (31 %) und der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (29 %). Die Modernisierung des Versorgungsnetzes mit Strom oder Wasser (8 %) und eine effizientere Müllentsorgung (7 %) haben für die Befragten dagegen die geringste Priorität, um die dringendsten Probleme am Wohnort zu beheben. 

Allerdings werden diese Probleme in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich gewichtet. Die Verbesserung der medizinischen Versorgung steht in Ostdeutschland mit 47 % an erster Stelle der dringlichsten Herausforderungen (Westdeutschland: 27 %). Auch die Sicherung von Arbeitsplätzen durch Förderung von Gewerbeansiedlung (Ostdeutschland: 22 % / Westdeutschland: 8 %) und die Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften (Ostdeutschland: 15 % / Westdeutschland: 8 %) wird hier deutlich häufiger als dringliches Problem gesehen, als in Westdeutschland.  

Ebenfalls große Unterschiede zeigen sich in Bezug auf die Größe des Wohnorts: In Dörfern und Kleinstädten unter 10.000 Einwohnern spielt der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs eine deutlich größere Rolle als in Großstädten und Metropolen über 100.000 Einwohnern (bis Kleinstadt: 41 % / ab Großstadt: 22 %). Auch die Verbesserung der Internet- oder Mobilfunkanbindung ist in Dörfern und Kleinstädten bis 10.000 Einwohner ein deutlich dringenderes Problem als in der Großstadt (bis Kleinstadt: 35 % / ab Großstadt: 17 %). 

Vor dem Hintergrund dieser Probleme und Herausforderungen am Wohnort stellt sich die Frage nach der Attraktivität von Smart-City Lösungen. Mit „Smart City“ werden Konzepte bezeichnet, um Städte durch den Einsatz digitaler Technologien effizienter und lebenswerter zu machen. Hierzu sollten die Befragten der Studie unterschiedliche Konzepte bewerten, die derzeit von Fachleuten diskutiert werden. Das überraschende Ergebnis ist, dass über alle demografischen Gruppen hinweg die Digitalisierung der Dienstleistungen im Bürgerbüro klar auf dem ersten Platz liegt, d.h. unabhängig davon in welchem Bundesland man lebt oder wie groß der aktuelle Wohnort ist. Zwei von drei Deutschen (69 %) meinen, dass diese Maßnahme dringend umgesetzt werden sollte und eine noch größere Personengruppe (83 %) bewertet diese Idee als positiv. Andere Maßnahmen einer Smart City, etwa aus den Bereichen Umwelt- / Energietechnik oder Verkehrssteuerung, werden hier als deutlich weniger dringend erlebt.  

Insgesamt ist die Vorstellung in einer Smart City zu leben für eine Mehrheit der Menschen in Deutschland attraktiv (55 %), während nur jeder Sechste (16 %) diese Vorstellung eher bzw. sehr unattraktiv findet. Hier spielt allerdings die Parteienpräferenz eine wichtige Rolle: während drei von vier Anhängern der Grünen (78 %) die Vorstellung vom Leben in einer Smart Cities (eher) attraktiv findet, sind es unter Anhängern der AfD nur 30 %. 

Zur Frage, welche Daten im Rahmen einer Smart City erhoben und verarbeitet werden sollten, deutet sich eine klare Rangfolge bei der Attraktivität an. Die attraktivsten Anwendungsfälle erheben keine personenbezogenen Daten, um den Lebenskomfort in der Stadt zu erhöhen. So wird kostenloses öffentliches WLAN von einer deutlichen Mehrheit (76 %) befürwortet, ebenso wie Sensoren zur Erfassung von Pegelständen in Flüssen / Seen (67 %), der Luftqualität (66 %), der Feuchtigkeit im Boden (66 %) oder einem Leitsystem für freie, verfügbaren Parkplätzen (65 %). Umgekehrt schwindet die Attraktivität von Anwendungen, wenn personenbezogene Daten erhoben oder verarbeitet werden. Kameras im öffentlichen Raum (41 %) oder digitale Täterprofile zur Terrorismusprävention (36 %) erreichen die geringsten Zustimmungswerte. 

Die Detailergebnisse dieser Studie werden von SKOPOS NOVA am 8. August in einem kostenlosen Webinar vorgestellt. Auf der Webseite von SKOPOS NOVA kann man sich zu diesem Webinar kostenlos anmelden: https://www.skopos-nova.de/nova-blog/events/smart-cities-zwischen-hype-und-realitaet 

Gerne stellen wir Ihnen auf Anfrage weitere Studienergebnisse zur Verfügung. 

Methodik 

Die Forschungsagentur SKOPOS NOVA hat im Zeitraum vom 3. bis 9. Juli 2024 in eigenem Auftrag eine bundesweite, bevölkerungsrepräsentative Onlinebefragung mit 1.037 Menschen im Alter ab 18 Jahren durchgeführt. Die Teilnehmer der Befragung wurden von Norstat, einem führenden Felddienstleister für die Sozialforschung, rekrutiert und im Rahmen der Studie repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren auf die Variablen Alter und Geschlecht quotiert bzw. gewichtet. 

Über die SKOPOS – Institut für Markt- und Kommunikationsforschung GmbH & Co. KG

SKOPOS NOVA ist ein Team von UX-Research-Experten aus Köln, München und Berlin mit einer gemeinsamen Mission: Produkte und Services so gestalten, dass sie helfen, Spaß machen und einfach zu bedienen sind.

Dafür unterstützt SKOPOS NOVA als führender Dienstleister im Bereich UX Research und Beratung in der Entwicklungsphase von Ideen und Konzepten, dem Ergründen von Bedürfnissen der Kunden und Nutzenden und verleiht den Erkenntnissen Leben durch ein passendes Design.

Weitere Informationen finden Sie auf www.skopos-nova.de

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Senior UX Consultant
E-Mail: florian.tress@skopos-nova.de
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