Das Besondere an dem technischen Assistenten: Er wurde von Studierenden für Studierende entwickelt. Und wer kennt die Sorgen des akademischen Nachwuchses besser als er selbst? Wie praktisch, dass mit Henri Zalbertus und Jan Plüer zwei aktuelle TUM-Studenten in Management & Technology die Projektleitung für den Chatbot übernommen haben: „Wir haben uns am TUM Campus Heilbronn kennengelernt und uns aufgrund unseres Leistungssport-Hintergrunds auf Anhieb gut verstanden“, erzählt Zalbertus. Inzwischen teilen sich die beiden eine Wohnung in München, haben ihr eigenes Start-up gegründet und arbeiten mit ihrem Team am Chatbot-Projekt.
Bewerbungsschreiben per Hackathon
Mit Barbara Tasch, Geschäftsführerin der TUM School of Management, fanden die beiden 23-Jährigen schnell eine prominente Fürsprecherin. „Wir haben im November einen Hackathon von und mit Microsoft als eine Art Bewerbungsevent veranstaltet.“ Die Aufgabe: in drei Tagen einen funktionierenden Chatbot für studentische Anliegen zu entwickeln. Synergien wurden auch mit Stephan Krusche, Professor für Informatik am TUM Campus Heilbronn, genutzt. Denn dieser entwickelte mit Iris einen Chatbot für Programmieraufgaben.
Das Team war schnell formiert, das Budget von der TUM bereitgestellt, also konnte es losgehen. „Das war schon etwas Besonderes, so viele Leute auf einmal zu führen und dann auch noch in einem so komplexen Kontext“, blickt Henri zurück. Zunächst galt es, Daten zu sammeln. Zalbertus und Plüer mussten herausfinden, was die typischen Probleme der Studierenden sind. „Wir haben Interviews geführt und anonymisierte E-Mails ausgewertet.“ Dann fütterten sie ihre Datenbank mit administrativen Informationen von der Website und Dokumenten aus dem Downloadcenter. Das kann ganz schön stressig werden, oder? „Eine unserer größten Stärken ist, wenn man andere fragt, eher unsere größte Schwäche, dass wir so homogen sind und im Prinzip nie streiten“, sagt Zalbertus und lacht.
Paige geht an den Start
Mitte April fällt der Startschuss für Paige. Wie bei allen Chatbots gilt die Faustregel des maschinellen Lernens: Was reingeht, kommt auch wieder raus. Der Welcome Day für das Sommersemester war die passende Gelegenheit, um den Assistenten vorzustellen, denn an diesem Tag starteten viele Studierende an den Standorten Heilbronn und München in ihren neuen Lebensabschnitt. Und die haben natürlich viele Fragen im Gepäck. „Die Daten sind so grundlegend, dass man am Ende merkt, welche Dokumente angepasst oder gelöscht werden müssen und ob der Chatbot wirklich hilfreiche Antworten gibt.“
Das Ende des Projekts sieht Henri mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Einige sind jetzt sehr traurig. Unser achtköpfiges Team hat super zusammengearbeitet, vielleicht können wir einige für unser Start-up gewinnen.“ Der Erfolg der jungen Manager und Informatikerinnen zeigt, was mit der richtigen Unterstützung möglich ist. „Barbara Tasch hat uns viel Vertrauen geschenkt, ohne sie und den Einsatz aller Beteiligten wäre das nicht möglich gewesen.“
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