Das geplante Szenario sieht vor, dass Hacker die getestete Bank erfolgreich angegriffen haben und es gelungen ist, den Geschäftsbetrieb zu stören. Nun geht es darum, abzufragen, mit welchen Maßnahmen die Banken auf den Stresstest reagieren und welche Mittel ergriffen werden, um die Abläufe wiederherzustellen. So sollen Notfallpläne und -verfahren auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Die Aufsichtsbehörden werden anschließend bewerten, inwieweit die Banken ein solches Szenario bewältigen können.
Im Rahmen des Stresstests ist es außerdem geplant, 28 Banken zusätzlich einer erweiterten Bewertung zu unterziehen. Dafür müssen die betroffenen Geldinstitute ergänzende Informationen über die Bewältigung des Cyberangriffs vorlegen. Um welche Banken es sich handelt, geht aus der Meldung der EZB nicht hervor. Allerdings soll es sich um eine Stichprobe handeln, die ein aussagekräftiges Abbild des Bankensystems im Euroraum darstellt und verschiedene Geschäftsmodelle und Regionen abdeckt. Ziel ist eine effiziente Koordinierung mit anderen Aufsichtsaktivitäten.
Die Untersuchung soll vornehmlich qualitativ erfolgen und wird keine Auswirkungen auf das Eigenkapital im Rahmen der Säule-2-Anforderungen haben. Diese gelten zusätzlich zur Mindestkapitalanforderung (Säule 1) und werden individuell für jede Bank festgelegt, wenn Säule 1 bestimmte Risiken nicht oder nicht ausreichend abdeckt. Ziel der Stresstests ist es, die gewonnenen Erkenntnisse in eine umfassende Bewertung einfließen zu lassen. Die Aufsichtsbehörden werden die Ergebnisse und Erkenntnisse mit jeder Bank im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses 2024 besprechen, bei dem das individuelle Risikoprofil einer Bank bewertet wird. Die wichtigsten Ergebnisse der Übung werden im Sommer 2024 bekannt gegeben.
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