Biotechnologie „Made in Regensburg“

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die dort ansässige Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen haben auch in 2023 im Rahmen des Dies academicus der Universität Regensburg, einen mit 1.500,- € dotierten Innovationspreis an herausragende Arbeiten aus der Forschung vergeben.

Die Jury um BioPark-Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal, Patentanwalt Dr. Berthold Bettenhausen, Prof. Dr. Bernhard Weber von der Universität Regensburg und der Vizepräsidentin der OTH Regensburg Prof. Dr. Klaudia Winkler (siehe Bild 1) hatten es nicht einfach aus den Bewerbungen mit hoher Qualität einen diesjährigen Preisträger zu bestimmen. Ausschlaggebend waren die Kriterien  Innovationskraft, Anwendungs- und Gründungspotential der Arbeiten.

Den BioPark Innovationspreis 2023 erhielt Frau Maria Watzlowik (siehe Bild 2) für ihre Forschungsarbeit zur Hemmung von ATPase- Enzymen als Waffe gegen Pathogene am Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie des Lehrstuhls für Biochemie  der Universität Regenburg und dem Lehrstuhl für Experimentell Parasitologie der LMU München. Viele durch Parasiten ausgelöste Krankheiten wie Malaria, Toxoplasmose, Schlafkrankheit oder Giardiasis stellen eine globale Bedrohung dar. Mit einem enormen Forschungsaufwand versucht man die pathogenen Parasiten zu bekämpfen.

Frau Watzlowik hat in ihrer Doktorarbeit sog. ATPasen im Malaria Erreger Plasmodium falciparum charakterisiert. Die Enzymfamilie der ATPasen sind die universelle Energiewährung in den Zellen. Da sich der Stammbaum der Erreger evolutionär sehr früh von den Wirbeltieren getrennt hat, unterscheiden sich die zellulären Prozesse und damit die ATPasen von Wirt und Parasit. Dies ermöglicht eine systematische Suche nach spezifischen Hemmstoffen für die Parasiten ATPase, die die ATPase der Wirtszellen unberührt lassen. Frau Watzlowik durchsuchte im Rahmen ihrer Arbeit mit einem von ihr entwickelten sog. ADP-Biosensor Assay zwei Wirkstoff-Bibliotheken und konnte potentielle Inhibitoren entdecken, die in der Zellkultur tatsächlich toxisch für die Malaria Parasiten waren. Ein Inhibitor wies sogar eine so große Potenz auf, dass er zu 100% das Überleben der Parasiten sowie ihre Fortpflanzung und Verbreitung verhinderte. Für diesen Hemmstoff konnte basierend auf diesen Ergebnissen ein Patent als Antimalaria-Medikament angemeldet werden.

Das Ergebnis der Promotionsarbeit dient als proof-of-concept und kann für die Suche nach weiteren spezifischen Inhibitoren anderer Erreger weiter genutzt werden. Dabei beschränkt sich der Anwendungsbereich nicht nur auf Parasiten, sondern erweitert sich auch auf Bakterien und Viren. (Kontakt: maria-theresia.watzlowik@ur.de)          

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