Threat Intelligence und All-in-One-Ansatz

Während sich Führungskräfte zu Recht auf Umsatz, Kundenerlebnis, Risiko und Kosten konzentrieren, geht es IT- und Cybersicherheitsexperten um den Schutz von Geräten, Netzwerken, Programmen und Daten vor unbefugtem Zugriff und Schäden. Die Konzentration auf unterschiedliche Ziele kann zu Missverständnissen in der Vorstandsetage führen und dazu beitragen, dass die Bedeutung von Cybersicherheit unterschätzt wird.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Professionalisierung der Cyberkriminalität skizziert Waldemar Bergstreiser, General Manager Central Europe bei Kaspersky, wie ein nachhaltiges und effektives Cybersicherheitsniveau durch einen ganzheitlichen Ansatz basierend auf mehreren Schutzdimensionen, einschließlich Threat Intelligence (TI), erreicht werden kann.

Wie schätzen Sie die aktuelle Bedrohungslage ein und was bedeutet das für Unternehmen?

Waldemar Bergstreiser: Die Analysen des Kaspersky Security Bulletin zeigen, dass Cyberkriminalität zunehmend zu einem Geschäftsmodell wird. Cyberkriminelle optimieren ihr Geschäft, ähnlich wie es auch legitime Unternehmen tun, skalieren zu diesem Zweck ihre Operationen und lagern bestimmte Aktivitäten aus, weshalb Malware-as-a-Service boomt. So wird es für weniger versierte Cyberkriminelle relativ einfach, Cyberangriffe zu starten: sie mieten geeignete Malware-Tools. Zugleich werden Angriffsmethoden immer komplexer.

Deshalb reichen automatisierte Abwehrsysteme als alleiniges Mittel für eine umfassende Sicherheit nicht mehr aus. Unternehmen müssen die Anzeichen eines drohenden Cyberangriffs sofort erkennen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen – im Idealfall bevor Schaden entsteht. Dazu benötigen sie einen mehrdimensionalen Sicherheitsansatz, der technische Lösungen zur Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen und Präventivmaßnahmen mit menschlicher Expertise kombiniert.

Wie sieht ein solcher multidimensionaler Sicherheitsansatz aus?

Waldemar Bergstreiser: Idealerweise setzt sich eine effiziente Schutztechnologie aus maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz sowie umfassenden Automatisierungsfunktionen zusammen, damit sich die unternehmensinternen Cybersicherheitsabteilungen auf andere Kernaufgaben konzentrieren können. Eine solche Lösung sollte fortschrittliche Bedrohungserkennung, eine einfache Untersuchung und automatisierte Reaktion auf Cybervorfälle bieten – entweder vor Ort, in der Cloud oder hybrid. Außerdem muss sie an die jeweilige IT- oder OT-Infrastruktur angepasst werden. Als zusätzliche Schutzdimensionen bieten sich dann solide TI-Funktionen, Managed Security Services rund um die Uhr, Cybersicherheits-Awareness-Trainings und professionelle Services wie Audits, Implementierung, Optimierung und Wartung an. Wir nennen das einen All-in-One-Cyberschutz.

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