Der erste Transformator trat bereits in der Nacht zum 15. August seine Reise vom Hersteller in Regensburg Richtung Unterfranken an. Der zweite Trafo folgte nun in der Nacht zum 24. August. Die Anlieferung geschieht nachts zu verkehrsberuhigter Zeit – denn die schwergewichtigen Trafos müssen auf einem Tieflader per Lkw transportiert werden und nehmen viel Raum auf der Straße ein. Für die letzten Kilometer bis zum Umspannwerk wurden die Trafos auf Selbstfahrer umgezogen. Sie haben einen kleineren Wenderadius als Lkw und schafften es auch durch enge und steile Straßen vor Ort. Mit einer Polizeiflotte und etlichen Schaulustigen kamen die Trafos problemlos am Umspannwerk in Kerbfeld an und wurden dort erfolgreich installiert.
Die Trafos ermöglichen es, die Strommengen aus dem Solarpark Bundorf über das Hochspannungsnetz zu transportieren. Die installierte Leistung von 125 Megawatt macht die Photovoltaik-Anlage zu Bayerns größtem Solarpark. Mit der geplanten Strommenge von über 131 Megawattstunden im Jahr kann Bundorf seinen gesamten Eigenbedarf decken und darüber hinaus das Umland mit sauberer Energie versorgen. Seit Herbst 2022 baut die MaxSolar GmbH aus Traunstein den Mega-Park. Am 28. September findet zur Feier der Inbetriebnahme ein öffentliches Fest mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Presse statt.
Bislang einmalig: ganzheitliches Energiekonzept
Der Solarpark basiert auf einem deutschlandweit einzigartigen Konzept: Er liefert nicht nur erneuerbare Energie für die Stromversorgung, sondern auch für Fernwärme und E-Ladesäulen in Bundorf. „Wir wollen Erneuerbare-Energien-Anlagen ganz neu denken und ihr Potenzial ganzheitlich ausschöpfen, um die Energiewende bestmöglich voranzubringen“, sagt Pascal Lang. „Dazu zählen neben Strom auch Wärme und Verkehr.“ Zusätzlich wird der Naturschutz gestärkt. Zu den Maßnahmen gehören Magergraswiesen für Bienen und Schmetterlinge, regionales und hochwertiges Saatgut und ein Korridor für Wildtiere.
Stromgeführtes Fernwärmenetz ist im Bau
Seit Mai 2023 laufen die Bauarbeiten für ein Fernwärmesystem, das direkt an den Solarpark angeschlossen ist. Es liefert erneuerbare Wärme für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie für kommunale Liegenschaften wie das Bürgerhaus und den Kindergarten in Bundorf. Das 1,6 Kilometer lange Fernwärmenetz wird fast ausschließlich durch den Photovoltaik-Park in Kombination mit einer Wärmepumpe gespeist. Geplant ist zudem ein großer Warmwasserspeicher, um Wärme auch für sonnenarme Zeiten vorrätig zu halten. „Mehr als 20 Gebäudeeigentümer haben sich schon für einen Fernwärmeanschluss entschieden“, informiert Pascal Lang. „Weitere Interessierte sind jederzeit willkommen. Je mehr auf die grüne Wärmeversorgung setzen, desto nachhaltiger können wir das Klima vor Ort schützen.“ Der Großteil der Bauarbeiten am Fernwärmesystem ist bereits abgeschlossen.
Bayerns größter Solarpark in Bürgerhand
Rund ein Drittel der Photovoltaik-Freiflächenanlage ist als Bürgersolarpark geplant. Das heißt: Bürgerinnen und Bürger können sich an dem Projekt beteiligen. Das funktioniert über eine Mitgliedschaft bei der EGIS eG, die die 40 Hektar große Anlage betreibt. Die Mitgliedschaft ist ab 150 Euro möglich. Für ihre Investition erhalten die Mitglieder wiederum eine Dividende. Sie liegt aktuell bei sechs Prozent. „Die grüne Geldanlage steht allen offen. Wer in Bundorf lebt, stärkt mit der Investition sogar die lokale Wertschöpfung und die Energiewende in der Region“, sagt Pascal Lang. Der Bürgersolarpark Bundorf ist einer der größten Solarparks in Bürgerhand in ganz Deutschland und der größte in Bayern.
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