Schneller zum zuverlässigen PCR-Testergebnis

Klingt lustig, ist aber ernste Wissenschaft und wird darum auch gefördert vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit: Fast-MoPPS heißt ein neues Projekt zur Entwicklung mobiler PCR-Tests. Ministerialdirektor Daniel Stich übergab in Mainz den Förderbescheid an die beteiligten Fraunhofer-Institute: Das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM.

Hinter FAST-MoPPS verbirgt sich die »Virtuelle Designentwicklung und praktische Testung von System- und Kartuschenkomponenten zum ultraschnellen und sensitiven PCR-vor-Ort-Nachweis«. Bisher stellen PCR-Tests im Labor die zuverlässigste Methode zum Nachweis pandemische Virusinfektionen wie Covid-19 dar. Allerdings vergehen meist ganze Tage, bis das Testergebnis bei den erkrankten Personen ankommt.

Point of Care statt Labor

Diesen Prozess wollen das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM in Mainz und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern beschleunigen. In Kooperation entwickeln sie ein Test-Design, das die kostengünstige Herstellung des Tests ermöglicht, den massentauglichen Einsatz erlaubt und aussagekräftige Testergebnisse gewährleistet. Die Besonderheit: Die Tests müssen nicht in ein Zentrallabor gebracht werden, sondern werden im Krankenhaus direkt auf der Station, in der Praxis oder Apotheke eingesetzt und ausgewertet, also am sogenannten Point of Care.

Förderung mit ERFE-Mitteln

Gut 1,3 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE-REACT-EU) fließen noch bis Juni 2023 in das seit Juli 2022 laufende Projekt. Daniel Stich, Ministerialdirektor im rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte die Fördermittel an Prof. Dr. Michael Maskos, den Institutsleiter des Fraunhofer IMM und an Prof. Dr. Karl-Heinz Küfer, Leiter des Bereichs »Optimierung« am Fraunhofer ITWM.

Das Fraunhofer IMM verfügt über einen Cobot – einen kollaborativen Roboter, der die Proben in die PCR-Geräte hinein pipettiert – und steuert in erster Linie seine Expertise in der Labordiagnostik bei. Beim Fraunhofer ITWM steht die Simulation und Optimierung der Prozesse im Vordergrund: »Wir bilden das PoC-Gerät und den unterliegenden Bioprozess mit einer thermischen Simulation ab; damit erarbeiten wir optimale Parameter, um einen guten Ausgleich von Material- und Verbrauchskosten sowie Prozesszeit zu finden«, beschreibt Küfer den Part der Kaiserslauterer Mathematiker.

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