Wolfgang Rosenstiel war weltweit einer der Pioniere im rechnergestützten Schaltungsentwurf aus Verhaltensbeschreibungen. Seine wissenschaftlichen Hauptarbeitsgebiete in Lehre und Forschung waren zunächst die Hard- und Softwareentwicklung für eingebettete Systeme. Insbesondere leistete er bahnbrechende Beiträge für die Hardware-Synthese und das Hardware/Software-Co-Design. Später hat er mit seiner interdisziplinären Forschung zu invasiven und nicht-invasiven Brain-Computer-Interfaces (BCI) international für Aufsehen gesorgt und konnte 2009 einen der hoch renommierten ERC Advanced Grants hierzu diesem Thema einwerben.
Mit seiner außerordentlichen, international anerkannten wissenschaftlichen Expertise hat er elf Jahre als Editor der hochangesehenen ITRS-Roadmap mitgewirkt und sich maßgeblich bei der Etablierung und Durchführung wichtiger wissenschaftlicher Konferenzen engagiert, wie z.B. als General Chair der DATE. Zudem war er als Editor-in-Chief des Springer-Journals „Design Automation for Embedded Systems“ sowie Mitglied mehrerer Editorial Boards tätig.
Für die Mikroelektronik- und EDA-Community in Deutschland und Europa war Wolfgang Rosenstiel ein vehementer Fürsprecher und überzeugender Botschafter, der das edacentrum seit dessen Gründung im September 2001 als Vorstand und von Oktober 2005 bis zu seinem Tod im August 2020 als Vorstandsvorsitzender mit größtem Engagement und Geschick maßgeblich gestaltet und dabei in intensiver Kooperation mit Politik, Wissenschaft und Industrie beeindruckende Erfolge erzielt hat.
Die EDA-Medaille 2022 wird damit einer Persönlichkeit verliehen, welche die Weiterentwicklung und Verbreitung von EDA in Deutschland und weltweit wesentlich vorangetrieben hat.
Das edacentrum ist das Netzwerk für Elektronik, Design und Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft. Als unabhängige Instanz gestaltet das edacentrum Forschung & Entwicklung für eine durchgängige Design-Methodik entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In dieser Rolle ist das edacentrum anerkannter Innovationsbeschleuniger für die Mikroelektronikindustrie und deren Anwenderindustrien.
Das edacentrum initiiert, koordiniert und begleitet industriegeführte, öffentlich geförderte F&E-Projekte auf dem Gebiet EDA, sowohl im klassischen Sinn von „Electronic Design Automation“ als auch im Sinn von „Elektronik, Design und Anwendungen“ und bietet ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen wie z.B. Projektmanagement für diese F&E-Projekte an. Weiterhin organisiert es die Bündelung vorhandener EDA-Kompetenz an deutschen Forschungseinrichtungen im Rahmen von EDA-Clusterforschungsprojekten und bietet innovative technische Lösungen für den Austausch und die firmenübergreifende Zusammenarbeit.
Das edacentrum bündelt die Interessen der Wirtschaft und der Wissenschaft bezüglich neuer Herausforderungen im Themenfeld des Entwurfs mikroelektronischer Komponenten und Systeme sowie deren Anwendungen. Dazu koordiniert es branchenspezifische Arbeitskreise, organisiert eigene Fachtagungen und betreibt Plattformen für zielgruppenspezifische Dienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit.
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