Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, bei deren Erforschung viele Personen zuerst an die technische Realisierung denken. KI findet jedoch nicht im luftleeren Raum statt, sondern im Zusammenwirken mit Menschen, für die es ein ziemlicher Game Changer sein kann. Die erfolgreiche Einführung von KI ist immer abhängig von der Akzeptanz durch den Menschen und weiteren sozioökonomischen Aspekten. Steffen Kinkel hat hier ein neues Forschungsfeld in gleich zwei der für unsere Hochschule identifizierten Transformationsfeldern eröffnet – die Transformationsfelder KI und Arbeitswelt.
KARL ist eines von vier bundesweit geförderten Kompetenzzentren der Arbeitsforschung, aber das einzige, das von einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften koordiniert wird. Mit dem Projekt soll eine Anlaufstelle in der Region Karlsruhe etabliert werden, die ansässigen Unternehmen und deren Beschäftigten bei allen Fragestellungen rund um KI-unterstützte Arbeits- und Lernsysteme zur Seite steht. Konkret werden Regeln, Handreichungen und vorzeigbare Konzepte von KI-unterstützten Arbeits- und Lernsystemen gestaltet und im Praxiseinsatz erprobt, um die Vorteile menschlicher und künstlicher Intelligenz zu kombinieren. Die Projektpartner KIT, Fraunhofer Gesellschaft, FZI, HKA und 12 Unternehmen der Region Karlsruhe werden mit insgesamt 8 Millionen Euro vom BMBF gefördert. Steffen Kinkel koordiniert dieses Vorhaben über das Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN) und trägt so stark zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Forschung an der HKA bei.
Steffen Kinkel wurde im September 2012 an der HKA zum Professor berufen und begann unmittelbar auch entsprechende Forschungsaktivitäten aufzubauen. Bereits im Folgejahr war er Mitbegründer des Instituts für Lernen und Innovation in Netzwerken, in dem die eigenen Forschungsaktivitäten gebündelt werden konnten.
Der Personalstamm wuchs von anfänglich zwei auf nunmehr acht akademische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und insgesamt konnten bereits etwa 5,5 Mio. Euro an Drittmitteln für die dortigen Forschungsprojekte eingeworben werden. Neben dem Projekt "KARL" gelang es Steffen Kinkel auch immer wieder mit weiteren Forschungsprojekten national wie auch international größere Aufmersamkeit zu erzeugen, beispielsweise zur Frage, wie sich die Corona-Epidemie auf lokale Lieferketten auswirkt und ob eine Rückverlagerung der Produktion zu erwarten sei, ob agile und offene Methoden einen bedeutenden Beitrag zur Generierung von Umsätzen mit intelligenten Produkten oder digital vernetzten Services und Geschäftsmodellen leisten können oder welche Potenziale und Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Cobots, also der Interaktion von Mensch und Industrieroboter bestehen, oder zur Frage brachliegender Wertschöpfungspotenziale in der deutschen Industrie.
"Mit Blick auf eine zukunftsfähige Gesellschaft forschen wir leidenschaftlich praxisnah und anwendungsreif insbesondere in den Feldern Ressourcen, Mobilität, Information und Arbeit. Das beginnt schon in der Ausbildung unserer Studierenden unter anderem mit Studienprojekten zu aktuellen Themen und unseren Doktorandinnen und Doktoranden auf ihrem Weg zur Promotion. In Kooperationen und Forschungsaufträgen sowie durch Patente und Publikationen geben wir Impulse und beraten insbesondere regionale Unternehmen der freien Wirtschaft, aber auch Institutionen der öffentlichen Hand. Ich freue mich daher auch persönlich sehr, dass ich heute mit Steffen Kinkel eine Persönlichkeit auszeichnen darf, die in der angewandten Forschung der HKA Herausragendes geleistet hat", so Prof. Dr.-Ing. Franz Quint.
Ein Video zum HKA-Forschungspreis ist unter
https://www.youtube.com/watch?v=KXoaY7fQXfc im Web abrufbar.
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