Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz gab es ab Jahr 2000 einen regelrechten Solarboom in Deutschland. „Demzufolge dürften in den nächsten Jahren immer wieder alte Solarmodule verfügbar sein, die sich für ein Upcycling auf dem Balkon eignen“, sagt Make-Redakteur Carsten Wartmann. Gehandelt werden sie auf speziellen Websites, Online-Markplätzen oder örtlichen Solargenossenschaften. Grundsätzlich eignen sich alle Module, solange sie unbeschädigt und nicht verfärbt sind. „Bevor wir starten, legen wir die Module in die Sonne und messen, ob sie die entsprechende Spannung liefern“, so Wartmann. Danach kann es losgehen: Mithilfe von Wechselrichter, Solarkabel sowie MCA-Stecksysteme und -adapter entsteht das Balkonkraftwerk. Im Magazin finden Bastler eine Übersicht über alle Materialien und Werkzeug sowie Step-by-Step-Montageanleitungen.
Die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für die kleinen Anlagen sind überschaubar. Für den Anschluss der Solarmodule gibt es seit 2017 die Norm VDE V 0100-551, die es Laien erlaubt, stromerzeugende Geräte in jedem Stromkreis vorschriftsmäßig anzuschließen. Ebenso sind Netzbetreiber seit 2018 dazu verpflichtet, eine Anmeldung von Steckdosen-Solargeräten bis 600 Watt durch Laien zu akzeptieren. „Die aktuellen Normen und Sicherheitsstandards machen es Mietern und Wohnungseigentümern deutlich einfacher, die Genehmigung für ihre Balkonanlage durchzusetzen“, meint Wartmann.
In der Regel lassen sich durch Balkonkraftwerke etwa 400kWh pro Jahr erzeugen. Das macht bei einer dreiköpfigen Familie 10 Prozent des Verbrauchs aus und hilft durchaus, die Grundlast der Wohnung zu decken. „In jedem Fall bleibt das gute Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun“, sagt Wartmann.
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