Aktuelle Hygienekonzepte müssten der extrem dynamischen pandemischen Lage angepasst werden. Dazu müsse man die Maßnahmen nach Veranstaltungsformat, belegten Flächen, erwarteten Besucherzahlen und Durchseuchung der Bevölkerung staffeln. Diese Staffelung müsse sich an der 7-Tages-Inzidenz orientieren. Für das Scheitern aktueller Hygienekonzepte sieht Jastrob gleich mehrere Gründe. So hätten die Konzepte immer wieder an die aktuellen Inzidenzen beziehungsweise die tägliche Lage angepasst werden müssen. Dies sei zumeist aber nicht geschehen. „Im Gegenteil, man sah etliche Veranstaltungen, die die Hygienekonzepte als lästige bürokratische Pflicht oder als Freifahrtschein für die Wiedereröffnung sahen“, meint der Experte für Besuchersicherheit. „Diese Herangehensweise führt jetzt dazu, dass die Maßnahmen in Ihrer Wirksamkeit einfach nicht zum Infektionsgeschehen passen.“
Jastrob übt auch Kritik an den Aufsichtsbehörden. Sie hätten dabei versagt, bei der Zulassung und Durchführung von Veranstaltungen die Qualität und die tatsächliche Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen zu prüfen. Durch etliche unseriöse Betreiber, Veranstalter und Dienstleister gebe es immer wieder fachlich ungenügende oder fahrlässig optimistische Hygienekonzepte. Selbst bei angepassten Hygienekonzepten sei die Umsetzung aktuell aber zugleich schwierig, weil es aufgrund der hohen Nachfrage derzeit an qualifiziertem Personal fehle und auch technische Lösungen im Moment nur schwer erhältlich seien.
Die vollständige Stellungnahme von Olaf Jastrob und Checklisten für Hygienekonzepte gibt es hier bei der TÜV NORD Akademie: https://scomp.ly/rZKxNKd
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