Wie es der Name der Unternehmensdemokraten schon anmuten lässt, ging es den Veranstaltern weniger um eine Organisation im klassischen Sinne. Statt diese nur effizient und agil zu gestalten, sollte die Begrifflichkeit weitergedacht werden. Da Organisationen immer als Teil einer Gesellschaft fungieren, spielen auch demokratische Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung oder Solidarität eine entscheidende Rolle. Diese bilden im Wesentlichen das Fundament einer Ordnung.
Schon beim bloßen Gedanken an eine Organisation zeigt sich, wie sehr der Mensch im Dreieck denkt. Die klassisch-hierarchische Pyramidenordnung als historischer Archetyp ist dabei noch immer fest im menschlichen Denken verankert. An deren Spitze steht alleinig die Geschäftsführung mit Macht- und Anordnungsbefugnis. Die nach unten folgenden Abteilungen und Teams zeigen zwar ein personell breiteres Spektrum, besitzen allerdings immer weniger Mitspracherecht. Entscheidungen werden im Sinne der Leitlogik von oben nach unten gefällt, entgegengesetzt findet lediglich das Berichtwesen statt. Was passiert nun, wenn man diese Struktur aufbricht und als Kreis darstellt? Statt von oben nach unten findet die Kommunikation jetzt von innen nach außen statt. Die zentrale Frage der Selbstorganisation lautet also: Wie kommt man vom Dreieck zum Kreis?
Spielerisch lernen und Konflikte überwinden
Um dies zu verstehen sollten die Teilnehmenden die Transformation anhand eines Catering Flow Games erleben, das im Wesentlichen die Auswirkungen von Prozessveränderungen aufzeigt. Ganz bewusst ging es nicht um die bloße Theorie oder gar ideologische Diskussion hinter dem Konzept: Der Konflikt sollte spielerisch überwunden werden. Nur so ließ sich eine gemeinsame Erfahrung schaffen, welche gleichermaßen Vor- und Nachteile aufzeigte und diese spürbar machte.
In unterschiedlichen Teams nahmen die Teilnehmenden zunächst verschiedene Rollen wahr und mussten unter Zeitdruck ihre jeweilige Aufgabe erfüllen. Während die ersten Runden einer strikten Weisungsvorgabe unterlagen und lediglich mangelhafte Ergebnisse erzielten, transformierten die Regeln im Verlauf des Spiels. Jede und jeder Teilnehmende erhielt dadurch mehr Mitspracherecht, konnte flexiblere Rollen wahrnehmen und sich besser selbst organisieren. Von Runde zu Runde konnte die Effizienz so deutlich gesteigert und gemeinschaftlich sichtbar bessere Ergebnisse erzielt werden.
Digitalisierung neu gedacht: Entwicklung statt Veränderung
Durch die Anwendung erlebten alle Teilnehmenden der Praxisrunde anschaulich, wie im Zuge der Digitalisierung einzelne Bereiche verbunden werden und ineinander übergreifen. Da jede Transformation unterschiedliche Dimensionen hat, sollten Prozesse hinsichtlich ihrer operativen, taktischen oder strategischen Natur genau analysiert und so der Grad an Partizipation und Reichweite festgelegt werden. Nur so können auch in Zukunft komplexer werdende Entscheidungen sinnvoll umgesetzt werden.
Wir bedanken uns für die Moderation und Durchführung bei den Unternehmensdemokraten Dr. Andreas Zeuch und Paul Carduck sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die aktive Mitarbeit an einer erfolgreichen Praxisrunde.
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