Konkrete Projekte für die Region
In der zweiten Runde des Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Region Rügen-Stralsund zum „HyExpert“ gekürt. „Mit der Bewilligung als „HyExpert“-Region haben wir nun nach „HyStarter“ den zweiten Schritt erreicht, um konkrete Wasserstoffprojekte in der Region vorzubereiten, für deren Umsetzung dann „HyPerformer“-Mittel beantragt werden können, die mit Investitionskostenzuschüssen für die Wasserstofferzeugung und -Anwendung einhergehen“, erklärt Prof. Dr. Johannes Gulden, Leiter des IRES-Institutes an der Hochschule Stralsund. Er war am 14. September 2021 der Einladung zum „HyLand“- Vernetzungstreffen im Rahmen der Messe Husum Wind gefolgt. Dort berichtete er über die bisherigen „HyStarter“-Erfahrungen der Region Rügen-Stralsund und nahm gemeinsam mit Ralf Bernhardt, Geschäftsführer der SWS Energie GmbH, die offiziellen Glückwünsche entgegen – stellvertretend für das gesamte Kernteam der „HyExpert“-Gewinner-Region Rügen-Stralsund. „Für die Region des Landkreises Vorpommern-Rügen ist das ein wichtiger Schritt für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft“, so Prof. Dr. Gulden. Konkrete, finanziell gut bezuschusste und dadurch umsetzbare Projekte könnten neben den regionalen Wertschöpfungseffekten durch die dezentrale Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom auch weitere Ansiedlungen von Unternehmen mit sich bringen. „Damit hat die Region die Chance, die Energiewende vor Ort selbst zu gestalten“, ordnet Gulden ein. Für die Hochschule Stralsund bedeutet das: Weitere neuere Kooperationspartner*innen in der Region für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie für Transferaktivitäten und damit auch einen weiteren Standortvorteil.
400.000 Euro Förderung für ein umsetzungsfähiges Konzept
Anerkennung für die Auszeichnung kam auch aus dem Energieministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Ich freue mich sehr, dass ihr jahrelanges Engagement im Bereich Wasserstoff und unser ebenso langes Netzwerken auf verschiedenen Ebenen nun solch‘ erfreuliche Früchte trägt“, hatte Minister Christian Pegel öffentlich über das Ministerium erklärt. Als „HyExpert“ erhält die Region 400.000 Euro, mit denen sie Beratungs-, Planungs- sowie Dienstleistungen für ein umsetzungsfähiges Gesamtkonzept für eine regionale Wasserstoffwirtschaft beauftragen kann. Dazu gehört auch eine Machbarkeitsstudie für die Wasserstoffanwendung in der urbanen Entwicklung im Quartier Andershof. Die bei der Wasserstofferzeugung anfallende Wärme soll direkt im Gebäudesektor genutzt werden und damit der Einstieg in ein CO2-freies Fernwärmenetz geschaffen werden – So die Idee. Der erzeugte grüne Wasserstoff könnte dann in einer Wasserstofftankstelle verdichtet und damit auch zum Beispiel dem regionalen ÖPNV zur Verfügung gestellt werden.
Eine weitere Studie soll sich mit der Entwicklung im ländlichen Raum in Gingst auf Rügen beschäftigen, hier könnten aus der Förderung gefallene Alt-Windkraftanlagen weiter für die Wasserstofferzeugung genutzt werden. Im Hinblick auf die beiden Seehäfen Stralsund und Mukran soll es in einer dritten Studie sowohl um die Offshore- als auch Onshore-Versorgung mit Wasserstoff gehen. Beide Häfen könnten dabei wichtige Umschlagplätze sein.
Hintergrund zum „HyLand“-Programm
Der „HyLand“-Wettbewerb ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Sie soll dazu beitragen, Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor wettbewerbsfähiger zu machen. In der ersten Phase des Programms war die Region Rügen-Stralsund bereits als „HyStarter“ in die Regionenförderung aufgenommen worden. Die Hochschule Stralsund hatte die Hansestadt Stralsund bei der Antragsstellung für die „HyExpert“-Region unterstützt, Ideen und Maßnahmenvorschläge eingebracht, die nun in der Region mit einem umsetzungsorientierten Konzept auf technische und wirtschaftliche Machbarkeit hin näher untersucht werden sollen. Das IRES ist Teil des Kernteams und begleitet das „HyExpert“-Projekt wissenschaftlich.
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