Für Gasfernleitungen gelten in Deutschland hohe Sicherheitsanforderungen, welche u.a. durch regelmäßige Befliegungen der Leitungstrassen mit Helikoptern überprüft werden müssen. Dadurch können Gefährdungen wie Bodenbewegungen, Bauaktivitäten oder Vegetationsschäden entlang der Trasse frühzeitig erkannt werden. Auf Grund der gesetzlichen Vorgaben müssen die Pipelines regelmäßig in zwei- bis vierwöchigen Abständen von speziell geschulten Inspekteuren kontrolliert werden, die während des Fluges sämtliche Ereignisse und Objekte dokumentieren, die Auswirkungen auf einen sicheren Betrieb der Pipeline haben können. Dieses Vorgehen stellt eine sehr zeit- und kostenintensive Aufgabe dar, die mitunter mit erheblicher Lärmbelastung für Anwohner verbunden ist.
Ziel des Forschungsprojekts "aiSpecTo" ist die Entwicklung eines intelligenten Inspektionssystems, bei dem der Prozess von der Befliegung durch UAVs bis zur Vorortkontrolle verkürzt werden kann. Nach aktuellem Stand der Technik fehlt es an Lösungen zur Automatisierung des Prozesses, von der Erfassung der Objekte über die Erstellung des Reports bis hin zur Gefahrenabschätzung. Bestehende Systeme sind zwar in der Lage Material mit unterschiedlichen Sensoren zu erfassen und darzustellen, jedoch kann die aufwändige Auswertung bisher nur durch geschultes Personal erfolgen..
Vollständige Automatisierung des Inspektionsprozesses
Aufgrund neuester Entwicklungen bieten sich für den Inspektionsbereich KI-basierte, intelligente Algorithmen zur Objekt- und Ereigniserkennung an, die in der Lage sind, auftretende Ereignisse zu erkennen und einer potenziellen Gefährdungslage zuzuordnen. Durch die Kombination mit semantischen Logiken lassen sich komplexe Systeme entwickeln, die eine vollständige Automatisierung des Inspektionsprozesses von der Aufnahme eines Ereignisses mit multiplen Sensoren bis hin zur Erstellung eines Reports ermöglichen. Der neue Prozess bietet eine Verschlankung sowie eine Qualitätssteigerung gegenüber aktuellen Lösungen. Die Zeit vom Start der Befliegung bis zur Vorortkontrolle durch den Betreiber kann auf diese Weise signifikant um bis zu 24 Stunden verkürzt werden.
Die Idee zum Projekt "aiSpecTo" ist im Rahmen des Innovationsnetzwerks MOWAI – mobility with artificial intelligence entstanden, das über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert wird. Im Zuge der Mitgliedschaft werden die Partner aktiv bei der Realisierung von FuE-Projekten sowie der Sicherstellung der Finanzierung unterstützt. Betreut wird MOWAI von der IWS GmbH, die auch das Antragsmanagement der Kooperationsprojekte übernimmt und die Mitglieder intensiv bei der Entwicklung neuer Technologien begleitet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mowai.net
Projektpartner "iSpecTo":
AeroDCS GmbH | Koblenz | www.aerodcs.com
Spleenlab GmbH | Saalburg-Ebersdorf | www.spleenlab.com
Hamburger Informatik Technologie-Center e.V. (HITeC) | www.hitec-hamburg.de
Assoziierter Partner:
Digpro Technologies AB | Stockholm (Schweden) | www.digpro.com
IWS Innovations- und Wissensstrategien GmbH
Deichstraße 29
20459 Hamburg
Telefon: +49 (40) 3600663-0
Telefax: +49 (40) 3600663-20
http://www.iws-nord.de
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (40) 3600663-15
E-Mail: p.zessin@iws-nord.de