Rund jeder zweite von uns erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Krebs lässt einen von vier Bundesbürgern frühzeitig sterben. Doch diese gewaltige gesellschaftliche und medizinische Herausforderung versuchen wir, mit nur einem Bruchteil unserer Gesundheitsaufwendungen zu bekämpfen. Und von den nur etwa 6,5 Prozent der deutschen Gesundheitsaufwendungen, die auf Krebs entfallen, stecken wir bis heute so gut wie nichts in die Prävention und viel zu wenig in die Frühdiagnostik. Das Gros fließt in die Behandlung.
Nach heutigem Kenntnisstand könnten bis zu 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch Prävention vermieden werden. Durch Krebsprävention und Früherkennung zusammengenommen ließen sich 50 bis 70 Prozent aller Krebstodesfälle vermeiden. Aber es wird nicht das getan, was getan werden könnte.
Beim 6. Interdisziplinären Symposium Vision Zero diskutieren Mediziner, welchen Beitrag sie für die Prävention und die Therapie von Krebs leisten können. Das Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. veranstaltet die Fachkonferenz unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.
Vision Zero: Ein gesellschaftliches Commitment gegen den Tod durch Krebs.
Krebs findet meist nicht in der Öffentlichkeit statt, sondern in der Familie, in Kliniken und Hospizen. Die jährlichen rund 500.000 Neuerkrankungen sind nicht sichtbar und die gewaltige Zahl kaum greifbar. Man stelle sich vor, wir würden für jeden Krebs-Todesfall ein Kreuz an einer deutschen Autobahn aufstellen, dann stände allein für das Jahr 2020 alle 57 Meter ein Kreuz.
Das Symposium Vision Zero setzt sich ein für die Idee, keinen einzigen Krebstoten mehr akzeptieren zu wollen. Um dieser Vision nahe zu kommen, gilt es, den Hebel überall zugleich anzusetzen: beim Lebensstil, bei den Präventionsangeboten, bei der (frühen) Diagnostik, der Therapie, der Ursachenforschung und beim Studienstandort Deutschland. Das Symposium bringt Vordenker und Ideengeber zusammen. Die Experten diskutieren die nötigen Veränderungen, Studien und offenen Fragen, um die Anzahl der Krebstoten in Deutschland massiv reduzieren zu können.
Kooperationspartner des Symposiums sind die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Universitätsklinik Köln, das LMU Klinikum München, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebsgesellschaft, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, der Bundesverband der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO), die Arbeitsgemeinschaft deutscher Darmkrebszentren (addz), das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), das Nationale Netzwerk genomische Medizin Lungenkrebs, der vfa – Verband forschender Pharma-Unternehmen, die Nationale Dekade gegen Krebs, der Vision Zero e.V., die Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und die Felix Burda Stiftung.
BILD wird das Symposium medial begleiten.
Internationale Experten
Die neuesten Erkenntnisse und Best-Practice Ansätze werden von Wissenschaftlern und Medizinern aus Deutschland, den Niederlanden und Israel vorgestellt. Vertreter aus Politik, Industrie und Gesellschaft diskutieren zu Digitalisierung, Patientensicherheit sowie Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems.
Neu in diesem Jahr ist ein Patientenworkshop, der am Vortag der Veranstaltung stattfinden wird und auf dem Patientenvertreter zum Thema "Patientensicherheit und Patient Empowerment" diskutieren werden. Die Ergebnisse sollen im Anschluss am 20. Oktober auf dem Symposium vorgestellt werden.
Live Stream für alle Interessierten
Das Symposium wird im Internet gestreamt, Interessierte können die Vorträge bundesweit kostenfrei verfolgen.
Unter www.vision-zero-2020.de finden Interessierte alle weiteren Informationen zur Veranstaltung, darunter auch die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs. Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs wurde 2004 von Dr. Christa Maar, Prof. Dr. Meinhard Classen, Dr. Berndt Birkner, Dr. Axel Munte, Christian Bredl, Gerhard Schulte, Prof. Dr. Roland Schmid und Prof. Dr. Dr. Alexander Ehlers in München gegründet.
Das bundesweit aktive Netzwerk gegen Darmkrebs ist das wichtigste gemeinnützige und unabhängige Kompetenzzentrum für die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs in Deutschland.
Aktuelle Themen, Projekte und Veranstaltungen finden Sie auf www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de
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