Herr Hämel, wie entstand bei Ihnen die Idee, den Neubau bei Kremer zu einem Co-Working-Space zu gestalten?
Hämel: Die Planungen für den Neubau von 1.000 m² Lager- und 350 m² Bürofläche liegen nunmehr 3 Jahre zurück und entstanden in einer Zeit von anhaltend überdurchschnittlichem Wachstum. Wir liefen Gefahr, bald keinen Platz mehr für die Produkte unserer Kunden oder für zusätzlich benötigte Mitarbeiter vorhalten zu können. Da wir die geplanten Flächen des Erweiterungsbaus nicht von Anbeginn an vollständig für uns selbst nutzen würden, haben wir frühzeitig Kinzig Valley II als Gründerzentrum für Start-Ups und Jungunternehmer in unsere Planungen integriert.
Beschreiben Sie uns kurz, was Interessenten, Start-Ups und Jungunternehmer bei Ihnen erwartet. Gibt es im Kinzig Valley II mehr als nur einen Schreibtisch in einem Großraumbüro?
Hämel: Wir sind stolz von unserem Co-Working-Space behaupten zu können, dass wir das erste hessische Gründerzentrum mit Schwerpunkt, Lager, Logistik und internationalem Warenhandel sind. Wir bieten neben dem schnellen Internetarbeitsplatz weitere Dienstleistungen an. Start-Ups mit einem E-Shop oder einem zu vertreibenden Produkt benötigen für die Entwicklung der Geschäftsidee keinen eigenen Gabelstapler, keine eigenen Lagerflächen und kein zusätzliches Personal. Sie können sich voll und ganz auf die Kernkompetenzen konzentrieren. Sie müssen keine Expertise für die Zollabfertigung von Ware ins außereuropäische Ausland vorweisen und können dazu auch von den niedrigeren Frachtkosten unser Vertragspartner profitieren.
Als Hersteller und Vertreiber von Zeichnungsteilen aus Gummi und Kunststoff für die Industrie sind unsere Techniker und Ingenieure in der Lage, sowohl Hilfestellung bei der Konstruktion und Entwicklung als auch bei der Prototypenerstellung mittels 3D-Scanner und 3D-Drucker zu leisten und die Unternehmen von der Produktidee bis zur Serienfertigung zu begleiten.
Welchen Vorteil versprechen sich die Unternehmen von dem Co-Working-Prinzip?
Hämel: Im Kinzig Valley treffen u.a. Softwareentwickler auf Immobilienmakler, E-Shopbetreiber auf Social Media Spezialisten. Was heute noch in keinem kausalen Zusammenhang stehen mag, zeigt sich dann aber als überaus wertvoll, wenn das erfolgreiche Start-Up größer geworden ist und eine geeignete Immobilie sucht, wenn der E-Shopbetreiber auch über Social-Media-Kanäle Umsätze generieren möchte. Co-Working heißt dann tatsächlich Miteinander. Auch Kremer konnte bereits vom Netzwerken profitieren und einen Programmierauftrag für eine Plattform an eine Softwareschmiede aus dem Kinzig Valley I in Gelnhausen erteilen. Das ist der unschätzbare Zusatznutzen eines Co-Working-Spaces.
Wie ist die Resonanz? Gibt es aktuell noch freie Arbeitsplätze?
Hämel: Als wir mit der Konzeption Kinzig Valley II mit Schwerpunkt Lager, Logistik und internationalem Handel an die Öffentlichkeit traten, war schnell klar, dass wir damit einen Nerv getroffen hatten. Mit den Start-Ups Green Pioneers, die sich der Herstellung von Produkten aus der regional angebauten Hanfpflanze verschrieben haben und aquanesa, die ein mobiles Handwaschbecken für Handwerker auf den Markt bringen werden, sind bereits zwei junge Unternehmen im Valley am Start, die genau dieses Konzept für sich in Anspruch nehmen. Schon Wochen vor der eigentlichen Eröffnung waren bereits 25 % der Plätze reserviert.
Unser Hygienekonzept sieht vor, dass wir mit den beiden Team-Offices, den beiden Einzeloffices und den Arbeitsplätzen im Open Space Bereich mit 18 von 38 möglichen Arbeitsplätzen starten werden.
Wo sehen Sie das Kinzig Valley II in 5 Jahren?
Hämel: Diese Frage kann Ihnen Bernd Weidmann von der Kinzig Valley GmbH und Gründer des Kinzig Valley I in Gelnhausen sicherlich viel besser beantworten. Alleine die Durchnummerierung lässt schon erahnen, dass neben dem Kinzig Valley I und II noch weitere Co-Working-Spaces entlang der Route 66, der Autobahn A66 von Frankfurt nach Fulda folgen werden. Wichtig sind jedoch nicht wir als Betreiber des Kinzig Valley II, sondern die Start-Ups, die aus dem Kinzig Valley II herauswachsen und Strahlkraft für weitere junge Unternehmen aus dem Main-Kinzig-Kreis entwickeln. Denken Sie nur an Tea Balls, einem Start-Up aus dem Kinzig Valley I, das bei der Sendung "Das Ding des Jahres" bis ins Halbfinale vordrang. Einen ähnlichen Erfolg wünsche ich mir für die beiden Start-Ups Green Pioneers und aquanesa.
Und Ihre Mitarbeiter? Was halten die davon, künftig Jungunternehmen und Fremdfirmen auf dem Kremer-Gelände zu beherbergen?
Hämel: Das Kinzig Valley ist eine Bereicherung in jeder Hinsicht. Wir treffen auf junge und dynamische Unternehmer und Unternehmerinnen, die sich mit vollem Elan den unterschiedlichsten Spezialgebieten widmen und die für Ihre Ideen brennen. Das wirkt vitalisierend und ansteckend. Und da wir jedem Mitarbeiter die Möglichkeit geben, im Kinzig Valley Platz zu nehmen und von dort aus zu arbeiten, werden auch neue Ansätze für unser Unternehmen wie von selbst entstehen.
Zukunftsvisionäre sind im Kinzig Valley II willkommen!
Weitere Eindrücke zum Co-Working-Space Kinzig Valley II sehen Sie in diesem Film. Rückfragen und Kontaktanfragen von Start-ups und Jungunternehmern sind über folgenden Link möglich: Jetzt durchstarten!
Kremer wurde 1965 gegründet und gehört seit 1995 der REIFF-Gruppe an. Schwerpunkte von Kremer liegen in den Produktgruppen Dichtungen, O-Ringe und Formteile aus Gummi-, Kunststoff- und thermoplastischen Elastomeren. 2K-Produkte, Gummi-Metallverbindungen, Moosgummiprofile, Gummiprofile und Schlauchringe ergänzen das umfangreiche Lieferprogramm. Die Spezialität von Kremer sind individuelle Klein- oder Großserienfertigungen für die Industrie. Das Unternehmen arbeitet für nahezu alle Branchen u.a. für Automobil- und Fahrzeugindustrie, Türen-, Fenster- und Fassadenbau, Elektronikindustrie, Medizin- und Labortechnik und Lüftungs-, Klima- und Sanitärtechnik.
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