Für mehr Nutzung von Biomasse: Yokogawa unterzeichnet Abkommen mit Schweizer Startup Bloom Biorenewables

Die Yokogawa Electric Corporation hat ein Investitions- und Partnerschaftsabkommen mit dem Schweizer Startup-Unternehmen Bloom Biorenewables SA (Bloom) unterzeichnet, das sich auf die Nutzung von Biomasse spezialisiert hat. Die beiden Unternehmen werden bei der Markteinführung der speziellen Technologie von Bloom zusammenarbeiten, mit der sich die Gewinnung von Lignin1 aus Pflanzenmaterial so optimieren lässt, dass Biomasse als Alternative für erdölbasierte Produkte in chemischen Herstellungsverfahren verwendet werden kann.

Sowohl Yokogawa als auch Bloom engagieren sich aktiv für die Bioökonomie, die Biomasse und Biotechnologie nutzt, um globale Probleme wie die Verknappung der natürlichen Ressourcen und den Klimawandel anzugehen, und streben ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum an. Die Kooperation vereint die innovative Lignin-Extraktionstechnologie von Bloom mit Yokogawas fortschrittlichen Technologien und Know-how bei der Automatisierung industrieller Fertigungsprozesse und dem globalen Vertriebsnetz von Yokogawa.

Bloom Biorenewables wurde im Januar 2019 als Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) gegründet. Mit der Mission, Biomasse zu einer echten Alternative zu Erdöl zu machen, konzentriert sich das Start-up-Unternehmen auf die Vermarktung seiner neuen, extrem effizienten Methode zur Gewinnung von Lignin, insbesondere von Monolignolen, aus Bioenergieträgern wie Holz. Das unmittelbare Ziel des Jungunternehmens ist die Skalierung der Technologie in einer Pilotanlage.

„Diese neue Partnerschaft wird die Interaktion mit großen Industriekonzernen stärken, die Internationalisierung voranzutreiben und letztlich den Marktzugang beschleunigen. All dies sind entscheidende Faktoren, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und spürbar Einfluss zu nehmen“, so Blooms CEO und Mitgründer Dr. Remy Buser.

Tsuyoshi Abe, Senior Vice President und Leiter des Marketing Headquarters von Yokogawa, erklärte:

„Yokogawa möchte durch seine Kernaktivitäten die Ziele der Vereinten Nationen in punkto nachhaltige Entwicklung unterstützen, und bei der Bioökonomie handelt es sich um einen Schwerpunktbereich unseres langfristigen Geschäftsplans. Lignin hat auf lange Sicht ein enormes Potenzial als Erdölersatz, und wir sind davon überzeugt, dass wir dank der herausragenden Technologie von Bloom und der jahrzehntelangen Erfahrung von Yokogawa in der Prozessindustrie gemeinsam zur verstärkten Nutzung von Biomasse beitragen können“.

1 Lignin (lat. lignum „Holz“) kommt im Überfluss in Bäumen und anderer Biomasse vor und verbindet sich als wesentliche strukturelle Komponente mit Zellulose und Hemizellulose zu pflanzlichen Zellwandstrukturen. Lignin besteht aus Monolignolen, einer Art von Phenolen. Phenole werden derzeit hauptsächlich aus Erdöl synthetisiert und als zentrale Ausgangsstoffe für zahlreiche Chemikalien, Pharmazeutika und funktionelle Chemikalien wie Tinten und Duftstoffe verwendet. Für die Substitution von Erdöl ist die Zersetzung von Lignin in Monolignol ein notwendiger Schritt. Aufgrund der vielfältigen und komplizierten Molekularstruktur von Lignin gestaltet sich dieser Prozess im kommerziellen Maßstab jedoch als äußerst schwierig.

Über Bloom Biorenewables SA

Standort: Marly, Schweiz
CEO: Dr. Remy Buser
Gründungsdatum: Januar 2019
Geschäftsbereich: Herstellung und Vertrieb von aus Lignin gewonnenen chemischen Rohstoffen, Lizenzierung von Technologie

Über die Yokogawa Deutschland GmbH

Yokogawa unterhält ein weltweites Netzwerk von 114 Unternehmen an Standorten in 62 Ländern. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung 1915 auf zukunftsweisende Forschung und innovative Produkte spezialisiert. Industrielle Automatisierung, Test- und Messausrüstung sowie innovative Produkte wie z.B. für die Gesundheits- und Luftfahrttechnologie sind die Hauptgeschäftsfelder von Yokogawa. Mit dem Geschäftsbereich Life Innovation möchte das Unternehmen die Produktivität entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Pharma- und Lebensmittelindustrie deutlich verbessern. Die wichtigsten Zielmärkte der industriellen Automatisierung sind die chemische und pharmazeutische Industrie, die Öl- und Gasindustrie, die Energieindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Zellstoff- und Papierindustrie sowie die Lebensmittelindustrie.

Etwa 200 Mitarbeiter der europäischen Yokogawa-Organisation sind an verschiedenen Produktions- und Vertriebsstandorten in Deutschland und am Sitz der Yokogawa Deutschland GmbH in Ratingen beschäftigt; rund 80 Automatisierungs-, Elektrotechnik- und Verfahrensingenieure arbeiten bei Yokogawa Deutschland an der Konzeption, Planung und Umsetzung von Automatisierungslösungen. In Europa besitzt Yokogawa einen eigenen Vertrieb sowie eigene Service- und Engineering-Organisationen. Yokogawa Europe B.V. wurde 1982 als Zentrale für Europa in Amersfoort, NL, gegründet.

Weitere Informationen zu Yokogawa finden Sie unter http://www.yokogawa.com/de/.

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