Operational Excellence in Krankenhaus und Pflege: Innovation annehmen – Veränderung lernen

Die Herausforderungen für das Gesundheitswesen sind vielfältig. Neben Kostendruck und Kapazitätsfragen ist es insbesondere auch der Wandel, der Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen sowie andere Einrichtungen des Gesundheitswesens in besonderem Maße betrifft. Dabei geht es um unvorhergesehene exogene Veränderungen, wie z. B. durch die aktuelle Pandemie verursacht, aber in großem Umfang auch um Veränderungen im Gesundheitswesen, im Gesundheitsmarkt oder im technologischen Bereich. Veränderungen führen unweigerlich zu Innovationen im Gesundheitswesen – neuen Techniken, Arbeits- und Behandlungsverfahren, Medizinprodukten, Digitalisierung etc.

Professor Thurnes, Leiter des Kompetenzzentrums OPINNOMETH an der Hochschule Kaiserslautern – Campus Zweibrücken, beschäftigt sich mit methodischen Vorgehens- und Lernverfahren der Operational Excellence und der Innovationsmethodik. Wie in vielen anderen Themenstellungen (z. B. im Feld des Qualitätsmanagements) stammen solche Methoden ursprünglich aus der Industrie und finden dann im Laufe der Zeit auch in anderen Branchen, wie dem Gesundheitswesen, Anwendung. Auch am Kompetenzzentrum OPINNOMETH wird daher die Übertragung von Methoden des Lean Management aus der Industrie in andere Felder untersucht. Um die oben beschriebenen Veränderungen zu bewältigen und die herausfordernden Innovationen in Einrichtungen aufnehmen zu können, eignen sich beispielsweise die Lean Healthcare-Methoden des TWI (Training Within Industry) für Krankenhäuser, medizinische Labore, Pflegeeinrichtungen usw. Diese eigentlich sehr alten Methoden sind in den USA „wiederentdeckt“ und aus der Industrie auf das Gesundheitswesen übertragen worden.

Um Innovation annehmen und Veränderung leben zu können, müssen verschiedene Lernfelder betrachtet werden. Zum Einen das Erlernen erforderlicher Fähigkeiten und der Erwerb neuer Kompetenzen durch das Personal. Zum Anderen aber auch das systematische Ermitteln und Erkennen von Barrieren und Hindernissen für die Annahme von Innovationen, die oftmals nicht nur sachlich oder qualifikationsbedingt, sondern auch motivational und emotional begründet sind. Und schließlich das Erlernen von Methoden zur Veränderung und Verbesserung des Gesamtsystems bei der Integration von Innovationen – diese entwickeln ihre vollen Vorteile meist erst nach einer detaillierten Untersuchung und Verbesserung begleitender sowie vor- und nachgelagerter Abläufe. Diese verschiedenen Lern- und Entwicklungsfelder sind sehr bedeutend für die Aufnahme von Innovationen im Gesundheitswesen. Und darüber hinaus entwickeln Einrichtungen sich hierdurch weiter und schaffen weitere Innovationen.

Professor Thurnes und TWI-Expert*innen aus Deutschland, den Niederlanden und den USA haben die entsprechenden Grundlagen sowie einige internationale Praxisbeispiele aus Krankenhäusern und Laboren in ihrem Beitrag „TWI im Gesundheitswesen – das System von innen heraus innovieren“ beschrieben. Der Beitrag wurde im Buch „Innovationen und Innovationsmanagement im Gesundheitswesen“ veröffentlicht, das von Prof. Pfannstiel u.a. herausgegeben wurde. Professor Thurnes und das Kompetenzzentrum OPINNOMETH stehen interessierten Einrichtungen und Institutionen in Fragen der Lean Healthcare, des Lean Management oder der Innovationsmethodik als Ansprechpartner zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Kompetenzzentrum OPINNOMETH:   https://www.hs-kl.de/opinnometh/  

Buchbeitrag “TWI im Gesundheitswesen – das System von innen heraus innovieren”: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-28643-9_13

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