Als Projekt machten sich die Berufsschüler zur Aufgabe, eine Piaggio Ape 50 zu einem Elektro-Kleinlaster umzubauen. Historisch betrachtet stammt dieses Modell (Ape zu Deutsch Biene) ursprünglich aus Italien und erreichte in Fachkreisen seit einiger Zeit Kultstatus. Heute werden Piaggios oftmals auf Messen als Exponat verwendet, doch die angehenden Techniker aus Karlsruhe holen die Piaggio wieder auf die Straße zurück – und das als Elektrofahrzeug.
Das BMS von RKB ist modular aufgebaut und kann somit einfacher an kundenspezifische Wünsche angepasst werden. Es ist für hochkapazitive Akkus ab 40Ah in zwei Leistungsklassen mit bis zu 100A und 250A Dauerstrom entwickelt worden und enthält alle Sicherheits-Aspekte, die eine Schutzschaltung für Lithium-Ionen-Technologien benötigt. Diese technischen Voraussetzungen waren die optimale Ausgangslage für das Piaggio Ape 50 – Projekt der Heinrich-Hertz-Schule Karlsruhe, um die elektrische Energie für das Fahrzeug von einem Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator mit 100 Amperestunden (Ah) und 24 V zu gewinnen. Die Gesamtkonzeption beinhalte das sogenannte Battery Swapping – hier sollte ein steckbares Wechselakkusystem zum Einsatz kommen. Die Zielsetzung für die Kapazität des Akkus lässt sich klar formulieren: Die Mobilität sollte in der Karlsruher Innenstadt gegeben sein und deshalb eine Strecke von 50 km bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h mit einer Akkuladung zurücklegen können.
Die angehenden Techniker konzipierten technisch das Elektrofahrzeug völlig neu. Es wurde kein fertiger Umbausatz für die Umrüstung verwendet. Auf der Grundlage bestimmter Lastzyklen und Dynamikvorgaben wurde der neue Antriebsstrang entwickelt. Wichtig dabei war, am Ende die Kriterien für die Straßenzulassung zu erfüllen. Aus diesem Grund arbeiteten die Fachschüler zielgerichtet darauf hin, dass die technischen Daten des Elektro-Dreirads – wie Leistung, Maximalgeschwindigkeit oder auch Leergewicht – möglichst den Daten der Original-Ape entsprechen. Die Adaption des Elektromotors an das verbliebene Differentialgetriebe erfolge über einen Zahnriemenantrieb. In Verbindung mit der Übersetzung des Differentialgetriebes wurde somit eine passende Gesamtübersetzung für das Komplettsystem realisiert.
Die Firma RKB ist beeindruckt von dem Ergebnis, das die angehenden Techniker der Heinrich-Hertz-Schule in Karlsruhe mit ihrem betreuenden Lehrer, Studiendirektor Roland Hasenohr, erzielt haben. In einer Zeit, in der E-Mobilität in der Gesellschaft immer intensiver kommuniziert wird, ist das Projekt der Karlsruher auf jeden Fall zukunftsorientiert und wir freuen uns, das Piaggio Ape 50 Projekt unterstützt zu haben.
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