Wichtig für Praxisinhaber: Epidemiefall setzt Präsenzpflicht nicht außer Kraft
Der Fachanwalt für Medizinrecht Dr. jur. Florian Hölzel hat eine eindeutige Botschaft an die Praxisinhaber, die angesichts des Infektionsrisikos für die Mitarbeiter über eine Praxisschließung nachdenken. Der Arbeitgeber hat gegenüber seinen Mitarbeitern eine Fürsorgepflicht. Ein wichtiger Aspekt ist die Schutzpflicht für die Gesundheit. Da ist Augenmaß gefragt, um zunächst Lösungen zu suchen, die den Betrieb aufrechterhalten. Praxisschließungen sollten die letzte Maßnahme sein, damit die medizinische Versorgung in Deutschland dauerhaft gewährleistet ist.
Kliniken rüsten sich für den Ernstfall
Um für den erwarteten Ansturm gewappnet zu sein, setzt Dr. med. Johannes Winning, Leiter Funktionsbereich Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Jena, auf einen mehrstufigen Plan zur Nutzung der vorhandenen räumlichen Kapazitäten, wie Umwidmung von OP-Sälen, Konferenzräumen und Fahrzeughallen. Auch für mögliche personelle Engpässe wird bereits jetzt vorgesorgt: Ehemalige Mitarbeiter, Medizinstudenten, Notfall-Sanitäter, Hebammen und Physiotherapeuten können im Ernstfall zur Unterstützung herangezogen werden.
Deutschland darf kein zweites Italien werden
Nach Einschätzung von Dr. med. Christoph Spinner, Infektiologe und Oberarzt am Klinikum rechts der Isar (TU München), sind deutsche Kliniken noch relativ weit weg von italienischen Verhältnissen. Die dynamischen Krankheitsverläufe können allerdings dafür sorgen, dass sich das Bild schnell ändert: Patienten müssen häufig aus der normalen auf die Intensivstation verlegt werden. Doch er ist optimistisch, dass es innerhalb der nächsten Wochen erste konkrete Studienergebnisse zu antiviralen und antiinflammatorischen Substanzen geben wird.
Anders sieht es mit einer Impfung gegen Covid-19 aus: Prof. Dr. med. Ulrike Protzer, Virologin und Direktorin des Lehrstuhls für Virologie der TU München, rechnet erst Ende 2021 mit einem Impfstoff, der dann auch erst allmählich flächendeckend zur Verfügung stehen kann. Bis dahin werden sich die Infektionsraten saisonal verändern, sie rechnet mit einer zweiten Welle im Herbst, wenn die UV-Strahlung nachlässt und sich das Virus wieder stärker verbreitet.
Parallel werden täglich neue Schnelltests auf den Markt gebracht – eine Entwicklung, die Dr. med. Dieter Hoffmann, Virologe und Manager des diagnostischen Labors am Institut für Virologie, TU München, durchaus kritisch sieht, da Sensitivität und Spezifität der Schnelltests nicht besonders hoch sind. Prof. Ulrike Protzer schloss die Konferenz mit einem Appell: Je besser man sich informiert, umso besonnener könne man der Krise begegnen. Jeder Arzt solle zunächst sich selbst und sein Team schützen und der Situation mit Ruhe begegnen. Gegen Panik hilft die beste Schutzkleidung nicht.
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