Manchen mag es so vorkommen, als ob die Digitalisierung im Gesundheitswesen in Deutschland nur in kleinen Schritten vorankommt. Jedoch arbeite das Bundesministerium für Gesundheit mit hohem Tempo an der Zukunftsfähigkeit der digitalen Versorgung. Dies beteuerte Christian Klose, Leiter der BMG-Unterabteilung „gematik, Telematikinfrastruktur, E-Health“, zu Beginn seines TEN.-Vortrags. Es sei wichtig zu wissen, was die Triebfeder des BMG sei, um zu verstehen, wie sich die kleinen Schritte dynamisch zu einem großen Puzzle zusammenfügen. „Unsere Philosophie ist: Zuhören, Verstehen und Umsetzen.“, erklärt Klose. Es sei wichtig, den ‚Painpoint‘ der Menschen zu verstehen. Hierzu gebe es institutionalisierte Verfahren, wie ‚Politik trifft Innovation‘, bei denen mit Startups kommuniziert werde, um zu verstehen, welche Erwartungen, Bedürfnisse und Chancen in jungen Unternehmen stecken und um diese regulatorisch zu adressieren. Das Vorhaben, das System zu verändern, sei stets von Geschwindigkeit geprägt, betont Klose. „Die Zeit ist reif, um aufzuholen. Wenn wir das System nicht ändern, wird es sich selbst ändern.“ Dann sei das System nicht mehr zu erkennen – und das gelte es zu vermeiden. Allerdings dürfe bei allem nicht der Nutzen außer Acht gelassen werden: Der Mensch solle stets im Fokus stehen, künstliche Intelligenz (KI) als Unterstützung der Arbeitsprozesse dienen und die Versorgung des Patienten merkbar verbessert werden. Um dies zu erreichen, lägen die strategischen Schwerpunkte des BMG auf dem Ausbau der Infrastruktur und der Telemedizin, der Nutzbarkeit der elektronischen Patientenakte (ePA) und darauf, die Integration von Big Data und KI zu ermöglichen. Eine Sache ist für Herrn Klose dabei klar: „Digitalisierung gelingt nur gemeinsam. Wir müssen schauen, wie wir die Dinge zusammen voranbringen können.“
Folglich müssen noch einige Meilensteine erreicht werden, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu vervollständigen. Doch führt das Erreichen dieser Ziele zu einer vollständigen Disruption der Branche? Dieser Frage widmete sich Dr. Ralph Körfgen, Vorstand Arzt-, Zahnarzt- und Apothekensysteme der Compugroup Medical SE. Als Beispiel einer Branche, bei der die Digitalisierung bereits zu einer vollständigen Disruption geführt hat, nannte Dr. Körfgen die Videothek, welche durch Online-Streaming fast vollständig ersetzt wurde. In anderen Branchen, wie der Deutschen Bahn, wurden nur Teilprozesse digitalisiert. Doch wie wird es im Gesundheitswesen aussehen? – Eher Videothek oder Deutsche Bahn? Dies hänge davon ab, wie innovativ eine Branche sei. „Innovationen kommen zustande, wenn große Branchen über großes Budget verfügen, wenn Druck auf eine Branche ausgeübt wird oder wenn eine Branche durch einen starken Wettbewerb geprägt ist“, erklärt Dr. Körfgen. Dass es in der Gesundheitsbranche Innovationen geben müsse, sei folglich logisch, doch hänge es auch davon ab, ob Innovationen von der Mehrheit der Anbieter und der Bevölkerung angenommen werden würden. Durchgesetzt hätten sich bereits Innovationen, die dem Praxismanagement dienen. Dieser Bereich würde auch zukünftig noch weiter ausgebaut, unter anderem durch die Einführung der Videosprechstunde oder des e-Rezepts. Dass Innovationen für die Unterstützung der ärztlichen Arbeit an Fahrt aufnehmen, ist ebenfalls zu erkennen. Jedoch steht noch in der Diskussion, ob ärztliche Arbeit vollständig bzw. teilweise ersetzt werden können. Hier sei eine Prognose nur schwer möglich. „Die Gesundheitsbranche liegt irgendwo zwischen Videothek und Deutsche Bahn.“, zieht Dr. Körfgen sein Fazit. „Wir werden viele Innovationen sehen, die nicht die ganze Branche disruptieren, jedoch Teile der Branche ersetzen werden.“
Bei der anschließenden TEN.-TED.-Befragung wurde vor allem die ePA stark diskutiert. 65% des Plenums haben zwar keine Bedenken bei deren Einführung und hoffen, dass sie endlich kommt, doch war es nach wie vor nicht klar, was genau in der ePA steht und wie sie dem Patienten zu Gute kommt. Dass personalisierte Medizin durch stärkere Datenanalyse gefördert wird, war für 60% der Befragten keine Frage, jedoch herrschte eine große Meinungsverschiedenheit darüber, ob die Gesundheitsbranche vollständig disruptiert wird. Hier stimmten 45% der Teilnehmer für ein eindeutiges „ja“ und 40% der Teilnehmer für ein „jein“. Damit ist klar: Disruption wird auch in der Gesundheitsbranche stattfinden – in welchem Ausmaß sie eintrifft, ist jedoch noch nicht vorhersehbar.
Über die TEN-Convention
Die Gotthardt Healthgroup AG bietet mit der TEN.-Convention Entscheidern der Gesundheits- und Pharmabranche eine Plattform, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Projekte zu initiieren. Die nächste Veranstaltung findet am 24. September 2020 im Alten Hallenbad Heidelberg statt. Weitere Informationen finden sich unter www.twitter.com/TEN_Event und auf http://www.ten-event.de/.
Über mediteo
Bei den vielen Herausforderungen des Alltags kann es für Patienten schwierig sein, den Überblick über ihre Medikamenteneinnahme zu bewahren und an die regelmäßige Verabreichung zu denken. Die Mediteo GmbH ist ein Digital Health Start-up, das Patienten beim Umgang mit ihren Medikamenten unterstützen möchte.
Mit der von Ärzten entwickelten App mediteo kann der Nutzer seine Medikamenteneinnahmen einfach und sicher verwalten und wird mit Benachrichtigungen an die rechtzeitige und regelmäßige Einnahme erinnert. Die mediteo-App hilft somit ihren Nutzern, den persönlichen Therapieplan besser in den Alltag zu integrieren. mediteo informiert zudem über Neben- und Wechselwirkungen von den verabreichten Medikamenten und verweist auf deren korrekte Anwendung. Somit trägt mediteo zu einer verbesserten Arzneimitteltherapiesicherheit bei. Die Mediteo GmbH wird als Schwesterunternehmen der Gotthardt Healthgroup AG (GHG) von Prof. Dr. Daniel Gotthardt geführt. Die Mediteo GmbH wurde 2015 gegründet und hat ihren Sitz gemeinsam mit der GHG in Heidelberg. Weitere Informationen finden Sie auf www.mediteo.com.
„Medical Evidence to Action“ ist der Leitgedanke der Gotthardt Healthgroup AG und ihrer digitalen Lösungen und Services für die Gesundheitsbranche. Diese unterstützen, so die Mission des Unternehmens, alle Teilnehmer im Gesundheitsmarkt positiv und nachhaltig bei Arbeitsabläufen, Prozessen und Verhaltensweisen und bieten zudem aussagekräftige Erkenntnisse über heutige Behandlungswege. Beispiel für diese Lösungen aus der Digitalen Medizin sind etwa die Therapieadhärenz-App mediteo (www.mediteo.com), die sich als mobile Health App direkt an die Patienten wendet. Sie unterstützt Patienten bei der Einnahme und Verwaltung ihrer Medikation und ist kostenlos im App Store und Play Store verfügbar. Außerdem erhalten niedergelassene Ärzte über den GHG Praxisdienst wertvolle Informationen zu klinischen Studien, die ihren Patienten und Familien helfen können. Die Gotthardt Healthgroup wurde 2015 gegründet und hat ihren Sitz in Heidelberg.
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