Die Spannungsqualität an der Übergabestelle spielt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf Anlagenausfälle und frühzeitige Materialermüdung. Alle elektrischen Betriebsmittel senden Störungen ins Versorgungsnetz (Störemission) und sind gleichzeitig so ausgelegt, bei einem definierten, vorhandenem Störpegel im Versorgungsnetz (Störeintrag) zufriedenstellend zu funktionieren.
Der Messung der Spannungsqualität an der Übergabestelle kommt bei diesem empfindlichen Gleichgewicht eine zentrale Bedeutung zu: Die Einhaltung der Grenzwerte für die elektrischen „Umgebungsbedingungen“ wird kontrolliert.
Diese Umgebungsbedingungen werden z. B. in der DIN EN 501602) definiert.
Die meisten modernen Betriebsmittel benötigen eine Gleichspannungsversorgung. Auch wenn die Versorgung aus dem AC-Netz erfolgt, wird intern die Wechselspannung umgeformt (gleichgerichtet). Die Gleichrichtung von Wechselspannung führt jedoch immer zu Netzrückwirkungen auf der AC-Seite. Diese Netzrückwirkungen überlagern sich im Verknüpfungspunkt und beeinflussen alle Betriebsmittel. Nur durch eine Messung der Spannungsqualität kann man sicherstellen, dass die zulässigen Grenzwerte nicht überschritten und Betriebsmittel nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
1) DIN EN 61000-4-30 (VDE0847-4-30) Elektromagnetische Verträglichkeit – Teil 4-30: Prüf- und Messverfahren – Verfahren zur Messung der Spannungsqualität
2) DIN EN 50160 Merkmale der Spannung in öffentlichen Elektrizitätsversorgungsnetzen
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