Die Zukunft des Lernens

Wie werden wir in Zukunft lernen?, fragen sich schon heute Pädagogen und Bildungswissenschaftler. Kommunikationswissenschaftler und Geschäftsführer der Dresdner E-Learning-Agentur easyclipr Arnd Wenzel erklärt, wie digitale Medien die Wissensvermittlung inzwischen verändert haben und was in deutschen Unternehmen noch nicht läuft.

Herr Wenzel, wie werden wir in Zukunft lernen?

In der Zukunft werden wir so lernen, wie es uns als individuelle Person am ehesten gerecht wird: Je nach Lerntyp, Situation und Aufgabe werden wir uns die Zugänge und Infos aus unterschiedlichen Lernangeboten heraussuchen, wie sie für uns persönlich am nutzbringendsten sind. Ob nun digital oder analog, die Individualisierung steht im Mittelpunkt. Nicht nur die Zugänge, sondern auch die Formen des Lernens werden je nach Zeit und Lernort personalisierter. Jedoch neben den vielfältigen digitalen Bildungsangeboten werden das persönliche Gespräch und das Lernen von anderen zukünftig auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Haben Sie ein Beispiel, welche althergebrachten Lernmethoden es wahrscheinlich in 10 Jahren nicht mehr geben wird?

Ich denke, dass der klassische Frontalunterricht , der einkanalig und ohne gemeinsame Interaktion die Lernenden berieselt, keine nennenswerte Rolle mehr spielen wird. Zumindest nicht im betrieblichen Kontext für Standard-Themen, wie Excel-Schulungen, Arbeitssicherheits-Trainings oder Datenschutz-Belehrungen. Reines Faktenwissen wird in ein paar Jahren nicht mehr frontal unterrichtet.

Gerade in Firmen sind die Weiterbildungsmethoden oftmals analog: Seminare, Schulungen, Tagungen… Welches Potenzial sehen Sie dort im E-Learning?

E-Learning kann betriebliche Weiterbildung optimieren, auch preiswerter machen und individualisieren. Und ganz wichtig, natürlich auch wichtige Präsenzschulungen begleiten und unterstützen. Das nennt man dann Blended Learning: Das ist ein Mix aus Präsenzunterricht und E-Learningeinheiten. Diese Methode setzt sich immer stärker durch. Blended Learning vereint die Vorteile von gemeinsamen Seminaren und selbstbestimmten E-Learning-Einheiten. Präsenzunterricht wird aufgeteilt in Präsenz- und Selbstlern-Phasen. Die Lernenden kommen für ein kurzes Präsenzseminar zusammen, dort werden dann offene Fragen persönlich besprochen. Und dann geht es in die Selbstlernphase. Der Stoff wird eigenständig mittels E-Learning erarbeitet, während der Dozent über Mail, Chat oder Skype erreichbar bleibt. Nach einigen Tagen oder Wochen trifft man sich wieder zum Präsenzseminar. Dort werden keine weiteren Fakten vermittelt, sondern Fragen, Aufgaben und Lösungen besprochen. Und es finden hier auch aktive Diskussionen zwischen dem Dozenten und den Lernenden statt

Die Arbeitswelt ändert sich immer rasanter. Jeder Mitarbeiter, egal an welchem Arbeitsplatz, muss sich deshalb permanent Weiterbildung kümmern. Analoge Bildungsangebote sind für diese Entwicklung zu unflexibel, zu träge und zu teuer. Ein lebenslanges Lernen kann aus meiner Sicht in Zukunft nur mit dem verstärkten Einsatz von E-Learning funktionieren.

Viele Unternehmen argumentieren oftmals, sie hätten nicht die Ressourcen oder das Knowhow, um digitale Medien zu nutzen. Was antworten Sie denen?

Ich glaube, es ist eine Frage der Einstellung bei den Verantwortlichen. Ich kenne viele innovative Mitarbeiter, die nach vorne schauen und neue Wege in der Weiterbildung gehen wollen. Und es gibt, wie in jedem Bereich, die Bedenkenträger, die neuen E-Learning-Ideen Steine in den Weg legen und denen der Experimentiercharakter fehlt. In Deutschland muss häufig alles gleich perfekt sein: Wenn schon E-Learning, dann gleich groß und für den gesamten Weiterbildungsbereich. Dieser Anspruch ist natürlich immens und dann ist es kein Wunder, dass die Scheu bei den Entscheidungsträgern entsprechend hoch ist. Das Projekt E-Learning bleibt in dem Wunsch-Stadium stecken. Die Alternative ist: Einen Piloten zu starten und Erfahrungen zu sammeln. Also ein passendes Weiterbildungsangebot – am besten ein wiederholendes Thema wie Arbeitssicherheit oder Datenschutz – zu nutzen und E-Learning erst einmal ausprobieren. Das erfordert Mut und den wünsche ich mir viel stärker von unserer Wirtschaft und den deutschen Unternehmen.

Wir von easyclipr unterstützen unsere Kunden in dieser Anfangsphase im E-Learning von der umfassenden Beratung über die didaktische Konzeption bis zur technischen Umsetzung. Für jeden Einsatzfall finden wir für unsere Kunden den passenden und individuellen Weg, die ersten Schritte im Bereich des E-Learnings zu gehen.

Gerade junge Menschen sind es gewohnt, ihre Informationen schnell, ortsunabhängig und selbständig aus dem Netz zu ziehen. Sind Bildungseinrichtungen, wie Universitäten oder Ausbildungsstätten im Zugzwang?

Ja, sind sie. Das heißt, die Art der Mediennutzung bei jungen Leuten widerspricht noch häufig der gängigen Praxis in den Bildungseinrichtungen. In der Schule ist es noch wie auf einem Interkontinental-Flug: Du steigst in Frankfurt in ein Flugzeug und willst nach New York. Und in diesen Stunden des Fluges kannst du über das Internet nicht mehr mit anderen kommunizieren. Jedoch das ist es, was die Menschen heute mit ihren Smartphones hauptsächlich machen. Sie treten in Interaktionen und lernen von anderen. Genauso abgeschottet ist es in der Schule. Früh muss der Schüler sein Handy ausschalten und darf es erst wieder nach der Schule anmachen. Für einen Schüler entsteht so eine Parallelwelt: Innerhalb der Schule lernt er frontal nur von einem Lehrer und zu Hause kann er seine für ihn passende Lernform wählen. Nicht umsonst gilt youtube als größte Lernplattform. Wissen wird dort für jeden zugänglich in smarten Erklärvideos vermittelt. Jeder findet so seinen für ihn passenden "Lehrer". Warum soll man diese genialen Möglichkeiten der digitalen Medien nicht auch in der Schule nutzen?

Es gibt viele Möglichkeiten, digitale Medien im E-Learning zu nutzen: Welche finden Sie persönlich am spannendsten?

Ich persönlich finde den visuellen Lernpfad am spannendsten. Er ermöglicht das Lernen auf vielfältigen Kanälen. Sie können sich das so vorstellen: Auf den ersten Blick sieht der Lerner auf einem großen Erklärbild, wo die Wissensreise hingeht. Er bekommt durch die visuelle Darstellung einen super Überblick über den gesamten Lernstoff. So kann zum Beispiel bei einer Arbeitsschutzschulung der Lernpfad in Form des Werkgeländes visuell dargestellt werden. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche mit den spezifischen  Arbeitsschutzbestimmungen stellen dann die einzelnen Lernpfad-Stationen dar. Hinter jeder dieser interaktiven “Lern-Station“ steckt eine Lernstrecke mit kurzen multimedialen Lernmodulen. In diesen Modulen steckt das Wissen.  Diese modularen Lerneinheiten können kurze Erklärfilme sein, Powerpoint-Folien aber auch Quizfragen, in denen das Wissen direkt abgefragt wird. Station für Station eignet sich so der Lerner entlang des Lernpfades das Wissen selbstständig an.

Das Entscheidende beim E-Learning ist es, dass der Lernende dort abgeholt wird, wo er steht und dass ihm das Lernen Spaß macht. Das bedeutet, dass er emotional positiv angesprochen werden muss, um motiviert und nachhaltig zu lernen. Hier spielt das bei der Produktion von digitalen Lernmodulen verwendete Didaktik-Konzept eine entscheidende Rolle. Mit unserer Methode des emotionalen Erklärens, die auf den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaft beruht, schaffen wir digitale Lernwelten, die lernende Menschen begeistern und sie zum Handeln bewegen.

Herr Wenzel, vielen Dank für das Gespräch!

Über die easyclipr GmbH

easyclipr GmbH ist einer der innovativsten Anbieter von E-Learning-Lösungen, Erklärfilmen und Erklärbildern in Deutschland. Das Team aus E-Learning-Experten, Didaktik-Spezialisten und Design-Profis schafft moderne E-Learning-Lösungen und Erklärmedien, die die Anwender begeistern. esyclipr denkt Wissensvermittlung neu und erstellt passgenaue E-Learning-Lösungen und Erklärmedien, die verstanden werden – in höchster Qualität und Individualität. Dabei nutzt easyclipr die neuesten Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft und Lernpsychologie.

WIR BEWEGEN IHR WISSEN.
Wir glauben daran, dass Wissen die Welt verändert. Das sich Menschen durch Wissen verändern, sich bewegen und ins Handeln kommen.
Wir glauben daran, dass Wissen so aufbereitet sein muss, dass das Lernen Spaß macht, begeistert und motiviert.

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