Kein Thema wird aktuell so kontrovers diskutiert wie das Thema Recycling von Kunststoffen. In den Medien wird hier häufig ein negatives Bild von Kunststoffen, Kunststoffverpackungen und Einwegprodukten und deren Recycelbarkeit skizziert. Das Thema wird häufig emotional diskutiert – eher selten werden sachliche Argumente oder Fakten rund um das Für und Wider von Kunststoffprodukten und deren sinnvoller Wiederverwertbarkeit angebracht. Dabei werden viele äußerst positive Entwicklungen im Bereich der generellen Recyclingfähigkeit und vor allem der stark wachsenden Mengen an recycelten und wiedereingesetzten Kunststoffen meist völlig außer Acht gelassen.
Bei der industriellen Entwicklung der unterschiedlichen Recyclingtechnologien hat sich in den letzten zehn Jahren unwahrscheinlich viel getan. So wurden beispielsweise ohnehin schon effektive Recyclingprozesse nochmals effizienter gemacht oder es konnten neue Ansätze zur Aufbereitung von bisher als nicht wiederverwendbar geltenden Materialien entwickelt und umgesetzt werden. Gerade auch im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus für Recyclingtechnologien sind unwahrscheinlich viele Entwicklungen und Optimierungen der verfahrenstechnischen Kernprozesse durchgeführt worden, die es ermöglichen, dass industrielle Unternehmen – kleine und mittlere, aber auch die „Global Player“ der Branche – auf Recyclingsysteme höchster Qualität zurückgreifen können, um im aktuellen Industrieumfeld den Anforderungen durch Politik (u. a. Verordnungen der EU zum Recycling) aber auch den vielen selbst auferlegten Verpflichtungen (z. B. „Zero Pellet Loss“, „Alliance to end plastic waste“) gerecht zu werden. Hierbei ist es von größter Wichtigkeit zu wissen, was heutzutage möglich ist, welche Ansprüche an Materialien im Hinblick auf ihre Recyclingfähigkeit gelten und mit welchen Maschinentechnologien ein qualitativ hochwertiges Produkt (z. B. Regranulat) aus den unterschiedlichen Eingangsströmen produziert werden kann.
Auch am SKZ in Würzburg gehen die Experten diesen Fragestellungen seit geraumer Zeit intensiv nach. Im Rahmen unterschiedlicher Forschungsprojekte werden vielfältige Fragestellungen bearbeitet. So wird einerseits die klassische Verfahrenstechnik des Recyclings und die recyclinggerechte Materialentwicklung betrachtet. Andererseits werden zunehmend Themen der Digitalisierung zur besseren Bündelung von Stoffströmen untersucht. Auch fundierte Nachhaltigkeitsbetrachtungen ganzer Produktionen werden als ein wichtiger Beitrag zum Know-how-Aufbau und zum Wissenstransfer für kleine und mittlere Unternehmen geleistet.
Im Rahmen des neu entwickelten Kurses „Recycling von Kunststoffen“ werden viele der oben angeführten Themenkomplexe der Recyclingtechnologie intensiv behandelt. Während des 2-tägigen Seminares in Würzburg werden vom 4. Bis 5. Dezember 2019 u. a. die verschiedenen Prozessschritte zur Vorbehandlung und Aufbereitung von hochwertigen Kunststoff-Regranulaten mit vielen Beispielen anschaulich präsentiert. Die Themen Materialverfügbarkeit/Materialströme werden hier ebenso erläutert, wie der Themenkomplex Recycling und Nachhaltigkeit. In Kooperation mit der EREMA Group, Maschinenhersteller und Anbieter von Komplettlösungen für das Recycling von Kunststoffmaterialien, werden zahlreiche Best-Practice-Beispiele diskutiert und den Teilnehmern wird ein ausführlicher Überblick zu heute verfügbaren Recyclingtechnologien vermittelt. Abgerundet wird das Seminar durch praktische Demoversuche an einer Recyclinganlage vom Typ INTAREMA 906 TE, die seit kurzem im SKZ Verarbeitungstechnikum für vielfältige Fragestellungen zum Recycling aus Industrie und Forschung zur Verfügung steht.
Weitere Informationen rund um das Thema Recycling gibt es unter www.skz-bildung.de. und www.skz.de .
FSKZ e. V.
Friedrich-Bergius-Ring 22
97076 Würzburg
Telefon: +49 931 4104-0
https://www.skz.de
Telefon: +49 (931) 4104-490
E-Mail: a.buettner@skz.de