Otto Kirchner, Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt: „Wenn sie vernünftig umgesetzt wird, kann die Digitalisierung die Energiewende unterstützen und sogar beschleunigen.“ Und der Präsident der IHK Heilbronn-Franken, Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Unkelbach ergänzte bei der Begrüßung: „Auch im Hinblick auf Industrie 4.0 kommen die Unternehmen mit der Digitalisierung der Energiewende einen großen Schritt weiter.“
Denn die Digitalisierung nimmt nahezu alle Bereiche ein, so auch die Energiewelt und die Energiewende. Warum dies notwendig und sinnvoll ist erläuterte Dr. Sebastian Bolay (DIHK) in seiner kurzen Einführung. Notwendig ist der Roll-out von intelligenten Messsystemen, um vor allem Angebot und Nachfrage optimal steuern zu können. Darauf aufbauend seien eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle und die Stabilisierung der Stromnetze möglich. Bolay: „Es geht nicht mehr nur um Prosumer (Produzent und Konsument), sondern, – viel spannender – um Flexumer (Konsumenten und Anbieter von Flexibilität).“
Wo Daten aufgezeichnet und an Dienstleister und Energieversorger weitergegeben werden, taucht die Frage nach der Sicherheit der IT-Infrastruktur auf. Kay Tidten, Fachgebietsleiter für IT, IT-Sicherheit, Kritische Infrastrukturen und intelligente Messsysteme beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): „Die Akteure verändern sich. Wo früher einzelne Hacker am Werk waren, entwickelt sich heute eine weltweite Industrie, die Cyberkriminalität betreibt. Auch sind zunehmend staatliche Akteure zu beobachten.“ Sein Rat an Unternehmen: das Bewusstsein der Mitarbeiter schärfen, sichere Technik und Vernetzung mit Unternehmen, Verbänden und staatlichen Einrichtungen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Darstellung dreier Bausteine der Digitalen Energiewende. Henry Vu und Tobias Fertig von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) erklärten den grundlegenden Aufbau einer Blockchain und erläuterten die Vorteile, die sich für den Energiehandel daraus ergeben. Mareike Wolke von der Deutschen Energieagentur berichtete darüber, wie insbesondere große Verbraucher zur Netzstabilität beitragen können, indem vor allem deren Lasten durch Unternehmen flexibel vermarktet werden. Christoph Stegner vom Bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung stellte das Projekt „Smart Grid Solar“ vor, bei dem im sogenannten Reallabor unzählige Daten zu Stromerzeugung via Photovoltaik, Speicherung und Stromverbrauch in Haushalten gesammelt und ausgewertet wurden, um herauszufinden, wie digitale Lösungen für Netzstabilität sorgen können.
Eines zeigte die Veranstaltung deutlich: Die Digitalisierung der Energiewende ist sinnvoll und notwendig. Die dargestellten Beispiele boten dabei nur einen kleinen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten für Unternehmen, Kommunen und die Energiewirtschaft in die digitale Energiewelt einzusteigen. Ein Patentrezept gibt es nicht, aber zahlreiche Angebote sowohl in Baden-Württemberg als auch in Bayern, die Unternehmen bei einem guten und vor allem sicheren Start in das neue Energiezeitalter unterstützen.
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