Ein unbekannter Dritter greift via Internet auf das eigene Smartphone zu – und das mit vollen Root-Rechten als Administrator. Was sich wie ein komplizierter und denkbar unmöglicher Fall liest, wird durch eine Android-Sicherheitslücke zum einfachen Spiel für Cyberangreifer. Dieser kann sich dank des geöffneten TCP-Port 5555 per Androids Debug Bridge-Schnittstelle (kurz: ADB) auf das Gerät einklinken. Über ADB lassen sich eine Vielzahl von Geräte-Aktionen durchführen – angefangen vom simplen Auslesen der Geräteinformationen, über den Diebstahl sensibler Daten, bis hin zu sicherheitskritischen Installationen von schädlichen Programmen. „ADB wird eigentlich von Software-Entwicklern dafür benutzt, direkten Zugriff auf das Gerät zu erhalten, um Diagnosen oder Nachinstallationen vorzunehmen“, sagt Alexander Burris, Lead Mobile Researcher bei G DATA. Per Voreinstellung ist diese Schnittstelle normalerweise deaktiviert. „Dennoch gibt es einige Hersteller, beispielsweise wie in diesem Fall aus dem asiatischen Raum, die es scheinbar versäumt haben, die aktivierte ADB-Schnittstelle vor Verkauf der Geräte an Konsumenten abzustellen.“
Android-Wurm ADB.Miner nutzt Schwachstelle aus
Der erste Android-Wurm, der auf den Namen ADB.Miner hört, nutzt die offene ADB-Schnittstelle aus. Möchte er sich mit dem Smartphone verbinden, so erscheint eine USB-Debugging-Abfrage. Wird hierbei auf OK geklickt, so ist das Mobilgerät im Anschluss infiziert. Der Wurm durchforstet das Internet nach den offenen 5555 TCP-Ports und schafft so ein Cryptomining-Botnetz. Das Gerät wird folglich kompromittiert und zum Schürfen der virtuellen Währung „XMR Coins“ missbraucht. Ist das Gerät befallen, so sucht es selbstständig nach weiteren offenen 5555 TCP-Ports, sodass sich der Wurm weiterverbreiten kann. „Das bedeutet im Umkehrschluss: Je mehr Android-Smartphones betroffen sind, desto schneller kann sich der Wurm verbreiten“, sagt Burris. „Für den Benutzer bedeutet das eine sehr starke performancetechnische Einschränkung sowie extrem verkürzte Akku-Laufzeiten. Da Smartphones für eine solch dauerhafte Beanspruchung nicht ausgelegt sind, kann dies mittelfristig zu Schäden am Gerät führen.“
Sicherheitslücke aufspüren und schließen
„Bei den meisten Android-Geräten lässt sich die Sicherheitslücke sehr einfach schließen. Besitzer eines solchen Smartphones sollten in den Einstellungen nach den Entwickleroptionen Ausschau halten und sie deaktivieren“, verrät Burris als Lösung des Problems. Als Benutzer solle man generell den kurzen Blick in die Einstellungen wagen, um sicher sein zu können, dass nicht doch die Entwickleroption eingeschaltet ist. Für all jene Anwender, die sich unsicher sind, ob der Wurm auf dem Mobiltelefon vorhanden ist, empfiehlt G DATA folgende Schritte durchzuführen:
1. Laden sie ADB für Windows herunter
2. Extrahieren Sie den Inhalt der ZIP-Datei an einen leicht zu merkenden Ort – beispielsweise Ihren Desktop
3. Im Falle von Windows 10 nutzen Sie die Tastenkombination Shift + rechter Mausklick und wählen Sie „PowerShell-Fenster hier öffnen“ aus. Achten Sie dabei, dass Sie die Tastenkombination in dem zuvor extrahierten Ordner benutzen.
4. Es öffnet sich das Entwicklerfenster.
5. Verbinden Sie das Android-Smartphone via USB mit dem Computer
6. Im Falle einer offenen ADB-Schnittstelle, öffnet sich nun ein Fenster auf dem Smartphone (siehe Screenshot). Bestätigen Sie hier mit OK.
Hinweis: Sollte sich kein Fenster dieser Art öffnen, so ist die Entwickleroption bei Ihnen ausgestellt.
7. Im Entwicklerfenster gilt es folgenden Befehl auszuführen:
.adb shell pm list packages com.android.good.miner
8. Sollte das Gerät nicht infiziert sein, so gibt es keine Rückmeldung in der Entwicklerkonsole. Ansonsten erscheint folgende Meldung:
package: com.android.good.miner
Den Wurm ADB.Miner in wenigen Schritten entfernen
Wenn der Benutzer eine Rückmeldung erhalten hat, so ist das Gerät kompromittiert. G DATA erklärt in wenigen Schritten, wie der ADB.Miner vollständig entfernt werden kann:
1. Bleiben Sie in der Entwicklerkonsole und geben Sie folgenden Befehl ein:
.adb shell pm list packages uninstall com.android.good.miner
2. Im letzten Schritt gilt es die temporären Dateien zu löschen. Der Vorgang ist besonders wichtig, da ansonsten der Wurm immer wieder automatisch installiert wird. Dies wird mit folgenden vier Befehlen umgesetzt:
.adb shell cd /data/local/tmp/ rm * exit
Im Anschluss empfiehlt es sich in jedem Falle die Entwickleroption zu deaktivieren. Für generellen Schutz unterwegs empfiehlt sich eine Mobile Internet Security für Android, wie beispielsweise jene von G DATA. Sie verhindert nicht nur den Befall von Schadsoftware auf dem mobilen Gerät, sondern bietet darüber hinaus noch viele nützliche Funktionen, wie zum Beispiel das Löschen von Dateien aus der Ferne, sollte das Smartphone einmal verloren gegangen und in falsche Hände geraten sein.
Die G DATA Software AG hat ihren Sitz in Bochum, einem der europäischen Hotspots für Cyber Security. 1987 wurde hier die weltweit erste Antiviren Software entwickelt. G DATA gilt daher als Erfinder des AntiVirus. Heute sorgen über 500 Mitarbeiter für die digitale Sicherheit von Unternehmen und Heimanwendern. Einzigartig dabei: Forschung und Software-Entwicklung erfolgen ausschließlich in Deutschland. Service und Support gehören zum G DATA Campus in Bochum, genauso wie das Trojan Horse Café, das Bistro und eigene Honigbienen.
G DATA bietet als Hersteller das mit Abstand beste IT-Security-Produkt und wird als CHAMPION vor allen anderen Herstellern bewertet – das bilanziert die PUR 2018 Studie der techconsult GmbH (eine Tochter des Heise Verlags) nach einer Befragung von 2.000 Anwendern von IT-Sicherheitslösungen für Unternehmen.
IT-Security „Made in Germany“ schützt Internetnutzer am besten: Stiftung Warentest überprüft regelmäßig Internet Security Software. In allen zehn Vergleichstests, die von 2005 bis 2017 durchgeführt wurden, erreichte G DATA stets die beste Virenerkennung.
Mit der Aussage „Meine Daten bleiben in Deutschland“ garantiert G DATA, die von 90% des Deutschen Mittelstandes als wichtig oder sehr wichtig betrachtete Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten ausschließlich in Deutschland zu gewährleisten. Darüber hinaus hat G DATA bereits 2011 im Rahmen des TeleTrust-Vertrauenszeichens „IT Security made in Germany“ eine „No-Backdoor“ Garantie abgegeben. Die Produktpalette umfasst Sicherheitslösungen für Endkunden, den Mittelstand und für Großunternehmen sowie Sicherheitsdienstleistungen wie Incident Response, Analysen, Gutachten und Penetrationstests. G DATA Security-Lösungen sind weltweit erhältlich.
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