Um Risiken bei Unwettern abzuwägen, die Wirkweise von Medikamenten zu bewerten oder die Versagenswahrscheinlichkeit von Bauteilen zu berechnen, spielen statistische Methoden eine wichtige Rolle. Eine Vielzahl von Daten und Zahlenreihen zu interpretieren und richtige Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, lernen Studierende in den Mathematik-Vorlesungen an der TUK, unter anderem bei Professorin Claudia Redenbach.
„Bei der heutigen Datenflut sind statistische Analysen ohne Einsatz des Computers undenkbar. Das birgt allerdings das Risiko, dass den Ergebnissen des Rechners blind vertraut wird. Ich möchte die Studierenden anleiten, das für das jeweilige Problem geeignete Verfahren auszuwählen und die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen“, so Redenbach.
In ihren Vorlesungen und Seminaren vermittelt sie dazu wichtige Grundlagen aus Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie. Gerne bindet sie dabei anschauliche Beispiele aus dem Alltag ein, um zu zeigen, dass Statistik in vielen Situationen – vom Arztbesuch über den Wetterbericht bis zur Vorhersage von Wahlergebnissen – von Bedeutung ist.
In ihrer Forschung arbeitet die Mathematikerin oft in interdisziplinären Projekten, etwa mit Bauingenieuren, Medizinern und Polarforschern. „Wir analysieren mit unseren mathematischen Modellen zum Beispiel Bilddaten aus Computertomographien. Statistische Kenngrößen helfen uns, die Struktur der abgebildeten Materialien zu beschreiben und zu vergleichen“, so Professorin Redenbach. Untersucht werden unter anderem faserverstärkter Beton, das Blutgefäßsystem in der Leber oder Luftblasen in Eisbohrkernen aus der Antarktis. „Interdisziplinäre Projekte haben für mich den besonderen Reiz, dass man zunächst das Anwendungsproblem verstehen und in ein geeignetes mathematisches Modell übersetzen muss. Umgekehrt müssen wir die Ergebnisse unserer Analysen auch für den Anwender verständlich formulieren. Diese Fähigkeit kommt einem sicher auch in der Lehre zugute“, so Redenbach weiter.
Der Lehrpreis Rheinland-Pfalz zielt darauf ab, herausragende Leistungen in der Lehre zu ehren. Er wird im Rahmen des Hochschulprogramms „Wissen schafft Zukunft“ verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Vergabe lag ein zweistufiges Verfahren zugrunde. Professorin Redenbach wurde zunächst vom Fachbereich Mathematik für den Lehrpreis vorgeschlagen. Über zwei Semester erfolgte dann eine umfassende Evaluierung ihrer Lehrveranstaltungen durch die Studierenden. Die Umfrageergebnisse wurden zentral ausgewertet, um die Preisträger zu bestimmen.
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