Besonders brisant: Betroffen vom Hacker-Angriff, der im Netz unter dem Hashtag #bundeshack verfolgt werden kann, sind wohl vor allem das Auswärtige Amt sowie das Verteidigungsministerium. Professionelle Hacker haben nach derzeitigem Informationsstand eine Schad-Software über das Netz der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung der Fachhochschule des Bundes eingeschleust. Über die Server-Netze des Bundes habe man sich dann den Weg zu weiteren Netzwerken gebahnt. So sei es theoretisch auch möglich gewesen, an höchst vertrauliche Informationen zu außenpolitischen Strategien zu gelangen.
Einige Bundestagsabgeordnete sind empört darüber, dass sie erst aus den Medien vom Hacker-Angriff erfahren haben. Strategisch macht die Geheimhaltung über einen längeren Zeitraum allerdings durchaus Sinn. Solange der Täter nicht weiß, dass er entdeckt wurde, hat das Opfer zwei entscheidende Vorteile: Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit, den Angriff zurückzuverfolgen, wesentlich höher, solange dieser noch andauert. Andererseits können bewusst falsche Informationen gestreut werden, die den Erfolg der Attacke ins Gegenteil verkehren und Spionageversuche vereiteln.
Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) hält sich mit genaueren Informationen zum Vorfall bisher zurück, zumal der Angriff noch andauert. Als Täter vermutet man die russische Hackergruppe „Snake“, die dafür bekannt ist, weltweit Regierungsnetze anzugreifen. Nach Informationen der dpa könnte die Gruppe bereits seit Ende 2016 Zugriff auf das Netz der Bundesregierung haben. Möglich ist allerdings auch eine ganz andere Tätergruppe, die bewusst falsche Fährten legt. Für eine russische Beteiligung spricht allerdings die Tatsache, dass der Kreml gezielt versucht, die EU zu destabilisieren. Mit geheimen Informationen zur Außenpolitik wäre es Russland möglich, die politische Stimmung zu beeinflussen.
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