Der Italiener Luigi Pirandello weilte mehrfach und für längere Zeit in Berlin und hatte zudem einen besonderen Bezug zu Potsdam. 1929 sollte in Babelsberg sein Drama „Sechs Personen suchen einen Autor“ verfilmt werden, weshalb er eigens die Reise in den Norden antrat. Die Filmstadt inspirierte Pirandellos Schaffen als Dramatiker und Philosoph. Wie andere Literaten und Künstler der italienischen Avantgarde fühlte sich Pirandello angezogen vom pulsierenden Theater- und Kulturleben im Berlin der Zwanziger Jahre. Doch der eineinhalbjährige Berlinaufenthalt war nur der Höhepunkt einer langen Reihe von Kontakten Pirandellos mit Deutschland. Der Dichter-Philosoph promovierte Anfang der 1890er Jahre in der damals weltweit renommierten Bonner Romanistik.
Zum ersten Mal widmen sich nun Spezialisten aus Deutschland, Österreich, Italien und den USA ausschließlich dem bisher vernachlässigten Deutschland-Bezug Pirandellos. Neben den Aufenthalten in Bonn und Berlin geht es um seine Auseinandersetzung mit der deutschen Philosophie und Literatur, dem deutschen Kino und insbesondere dem deutschen Theater. Schließlich wurden seine Dramen bis Mitte der 1920er Jahre in Deutschland über 100 Mal aufgeführt – häufiger als in Italien. Nicht zuletzt setzte Pirandello dem Regietheater von Max Reinhardt eine eigene Theaterkonzeption entgegen, womit er Kunstphilosophen wie Walter Benjamin beeinflusste.
Zeit: 26.–27.10.2017
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 8, Foyerräume (0.60/0.61) sowie Freie Universität Berlin, Seminarzentrum (Raum L 115), Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin
Kontakt: Prof. Dr. Cornelia Klettke, Institut für Romanistik
E-Mail: klettke@uni-potsdam.de
Internet: www.uni-potsdam.de/de/romanistik-klettke/aktuelles/uebersicht.html
Universität Potsdam
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam
Telefon: +49 (331) 977-0
Telefax: +49 (331) 972163
http://www.uni-potsdam.de
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (331) 977-1665
Fax: +49 (331) 977-1130
E-Mail: presse@uni-potsdam.de