Im Dezember vergangenen Jahres musste Yahoo zugeben, dass das Unternehmen 2013 Opfer eines Hackerangriffs geworden war. Betroffen sei etwa ein Drittel der Nutzerkonten, hieß es zu diesem Zeitpunkt. Doch in dieser Woche wurde bekannt, dass dies nur die Spitze des Eisbergs war, denn einer neueren Untersuchung zufolge konnten die Hacker damals die Daten sämtlicher Nutzerkonten in ihren Besitz bringen. Inklusive aller Yahoo-Dienste wie Flickr sind das rund drei Milliarden Datensätze, bestehend aus Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten und Telefonnummern. Kreditkartendaten und Klartext-Kennwörter sind offenbar nicht betroffen, dafür allerdings sogenannte Kennwort-Hashes der Kodierung MD5. Dabei handelt es sich um die Prüfsumme einer Zeichenkette, die eigentlich nicht zurückgerechnet werden kann. Allerdings gilt die MD5-Verschlüsselung heute nicht mehr als sicher, da sie bereits geknackt wurde. Zumindest teilweise wurden scheinbar auch verschlüsselte sowie unverschlüsselte Sicherheitsfragen inklusive Antworten zur Wiederherstellung der Konten erbeutet. Bislang ist das der größte bisher bekannte Hack aller Zeiten.
Auch 2014 sollte es für Yahoo nicht wirklich besser laufen, denn erneut wurde das Unternehmen Opfer von Hackern. Mit einer halben Milliarde Nutzerkonten kann dieser Angriff den zweiten Platz der größten Hacks für sich beanspruchen. Erbeutet wurden im Wesentlichen dieselben Daten wie im Jahr zuvor. Und auch 2015 und 2016 entschärfte sich die Lage nicht, denn zum dritten Mal wurde Yahoo gehackt, diesmal mittels gefälschter Yahoo-Cookies. Auch in diesem Fall wurde das wahre Ausmaß der erbeuteten Daten erst später deutlich: Während anfangs noch die Rede von einzelnen gekaperten Konten war, stellte sich später heraus, dass ganze 32 Millionen Konten betroffen waren. Laut Yahoo handle es sich zumindest in den letzten beiden Fällen bei den Hackern um „staatlich finanzierte Angreifer“.
Was können Yahoo-Kunden jetzt nach Bekanntwerden der Hacks tun? Zum einen sollten sie schnellstmöglich ihre Kennwörter und Sicherheitsfragen aktualisieren, damit Kriminelle im Zweifelsfall mit den erbeuteten Daten nichts mehr anfangen können. Gleiches gilt für alle Dienste, bei denen man eventuell die gleichen Fragen oder Kennwörter benutzt hat. Letzteres sollte man im Übrigen gänzlich vermeiden und immer unterschiedliche Kennwörter nutzen, denn sonst erleichtert man kriminellen Hackern das Leben ungemein.
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