Nach Monaten des intensiven Sprachtrainings und des pädagogischen Erfahrungsaustauschs werden die vor Krieg und Verfolgung geflohenen Lehrerinnen und Lehrer zum Oktober in ihren Beruf zurückkehren. Im Unterricht sollen sie bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher mitwirken und als wichtige Brückenbauer fungieren. „Die in unserem Programm weitergebildeten Lehrerinnen und Lehrer werden in den Schulen zunächst als zusätzliche Kräfte eingesetzt, und ich bin mir sicher, sie werden ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihr hohes Engagement dort als wichtige Brückenbauer einbringen. Ihre besondere Stärke ist, dass sie durch ihre Herkunft und Erfahrungen zwischen den in Deutschland neu angekommenen Schülern und den deutschen Schulen vermitteln können“, sagt die Potsdamer Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Miriam Vock, die das Qualifizierungsprogramm initiiert hat.
„Es freut mich außerordentlich, dass das Projekt, mit dem wir als Universität Neuland betreten haben und das eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellt, nun mit den ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu so einem tollen Abschluss kommt. Dass die geflüchteten Lehrkräfte nun wieder in Schulen arbeiten können, ist nicht nur für sie ganz persönlich, sondern auch für das Land Brandenburg eine sehr gute Entwicklung“, resümiert der Projektleiter und Vizepräsident für Lehre und Studium der Universität Potsdam, Prof. Dr. Andreas Musil. Bildungsminister Günter Baaske ergänzt: „Ich bin froh, dass wir 28 Lehrerinnen und Lehrern eine neue berufliche Perspektive bieten können.“ Zahlreiche Schulen in Brandenburg erklärten von Beginn an ihre Bereitschaft, den größtenteils aus Syrien stammenden Lehrkräften Einblicke in die Unterrichtspraxis zu ermöglichen. So konnten frühzeitig Kontakte geknüpft und eine passgenaue Anstellung vorbereitet werden.
Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch würdigte das bundesweit einmalige Qualifizierungsprogramm als Erfolgskonzept: „Die große Resonanz und die ersten erfolgreichen Absolventen zeigen, dass es für solche innovativen Programme einen erheblichen Bedarf gibt. Wir unterstützen die Hochschulen im Land in diesem Jahr mit 1,2 Millionen Euro, um studieninteressierten Flüchtlingen den Einstieg in das Hochschulsystem zu ermöglichen – sei es zur Vorbereitung, Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums. Dabei geht es nicht um die Bevorzugung bestimmter Gruppen, sondern darum, fluchtbedingte Nachteile auszugleichen. Mit diesem Engagement setzen wir gemeinsam mit den Hochschulen ein wichtiges Zeichen der Offenheit und Solidarität: Studieninteressierte Flüchtlinge sind uns willkommen. Dieses Zeichen ist gerade heute, angesichts des massiven Schürens von Populismus, Nationalismus und Hass, wichtiger denn je.“
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