Bereits im Dezember 2016 hat der Rat ein umfangreiches Studienprogramm mit vier zentralen Studienthemen zur Bearbeitung an externe Konsortien in Deutschland und Japan vergeben. Diese hatten fortan die Aufgabe zu den energiepolitischen und -wirtschaftlichen Schlüsselfragen beider Länder vergleichende Lösungsansätze zu entwickeln. Die Ergebnisse der Studien dienen dem GJETC als Grundlage um Empfehlungen und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Bei den Studien standen vor allem (1) klima- und ressourcenschonende Langzeitstrategien (bis 2050), (2) die gesamtwirtschaftliche und soziale Bedeutung einer Energiewende, (3) das Strommarktdesign und (4) die Forcierung von Energiesparstrategien im Fokus. Das erste Studienthema (1) „Die Energiewende als zentraler Baustein für die zukünftige Industriepolitik" vergleicht beispielsweise verschiedene Energiewende-Szenarios, die einen großen Rahmen an strategischen Optionen für Deutschland und Japan abdecken. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass beide Länder noch starke Anpassungen an ihren bisherigen Energiesystemen vornehmen müssen, um die selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 zu erreichen.
Prof. Masakazu Toyoda, der japanische Co-Chair des GJETC, fasst die vorgestellten Befunde zusammen: „Die vorläufigen Studienergebnisse zeigen, dass Japan und Deutschland mithilfe von verschiedenen, landesspezifischen Ansätzen durchaus die Möglichkeit haben, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 erheblich zu senken. Bei unserem Treffen in Tokio diskutieren wir die Resultate in einer kritischen und konstruktiven Weise, um unseren gemeinsamen Gesamtbericht voranzutreiben." Bis zur nächsten Zusammenkunft des GJETC im Februar 2018 in Berlin werden die Ratsmitglieder auf Grundlage der Studienergebnisse ihre politischen Empfehlungen an die Regierungen beider Länder formulieren. Die finalen Berichte des gesamten Studienprogramms werden auch auf der Homepage des GJETC veröffentlicht.
Bei der vom GJETC am 6. September organisierten öffentlichen Veranstaltung sollen vor allem Energieexperten, Mitarbeiter des öffentlichen Diensts, NGOs und Medienvertreter angesprochen werden. Während des Events haben die Besucher die Möglichkeit ihre Fragen direkt an die Mitglieder und Co-Chairs des Rates zu richten und die bisherigen Ergebnisse zu diskutieren. „Mit dem öffentlichen Event nach der offiziellen Ratssitzung wollen wir neben Akteuren aus Politik und Wirtschaft noch weitere gesellschaftliche Akteure erreichen und erste Ergebnisse des Studienprogramms einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Wenn die Energiewende gelingen soll, muss sie von der gesamten Gesellschaft mitgetragen werden", hob Prof. Dr. Peter Hennicke, der deutsche Co-Chair des GJETC, hervor.
Über den GJETC
Der GJETC ist in seiner Form, Kontinuität und Größenordnung das erste deutsch-japanische Energiewende-Kooperationsprojekt. Das gemeinsam von hennicke.consult, dem Wuppertal Institut, ECOS Consult und dem Institute of Energy Economics Japan (IEEJ) im Frühjahr 2016 ins Leben gerufene Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Stiftung Mercator, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland und das Japanese Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) gefördert. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) und das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) unterstützen das Projekt. Auf deutscher Seite koordiniert das Wuppertal Institut zusammen mit ECOS Consult die Ratsarbeit als Sekretariat, auf japanischer Seite übernimmt diese Aufgabe das Institute of Energy Economics Japan (IEEJ). Der Rat kommt jeweils halbjährlich zusammen. Die nächste Ratssitzung findet im Februar 2018 in Berlin statt.
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