5. Online Media Net Innovation Day 2017 (OMN Innovation Day) – HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN IM DIGITALEN ZEITALTER

Sein Vortrag „Den Sehenden die Augen öffnen“ beim 5. Online Media Net Innovation Day 2017 lieferte den krönenden Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Norbert Weckerle, Geschäftsführender Gesellschafter in der innovativen Pforzheimer Software-Schmiede apollon, Tochterunternehmen des Mediendienstleisters Meyle+Müller, begrüßte die zahlreichen Gäste mit einem Programm voller Highlights in der fantastischen Location Legendenhalle in Böblingen. apollon bietet mit dem Kernprodukt Online Media Net (OMN) modernste, integrierte und ganzheitliche Lösungen aus den Bereichen Produktdaten-Management, Cross Media Publishing und Enterprise Omnichannel-Commerce. Jan Doering, bekannt aus Funk und Fernsehen, leitete professionell und mit Sachkenntnis durch das anspruchsvolle Programm.

Drei Stunden für die Produktion eines individualisierten Katalogs für eine spezielle Zielgruppe? Kein Hexenwerk, sondern das Ergebnis intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Professor Dr. Detlef Schoder, Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Universität zu Köln. autlay.com heißt die Software, mit der Professor Schoder und sein Expertenteam nahtlos aus Online Media Net zum Beispiel ein individualisiertes Prospekt produzieren. Oder für einen Warenkorb-Abbrecher ein individuelles Sonderangebot, das er bereits am nächsten Tag im Briefkasten findet. „Wir nehmen die Vorteile aus dem Onlinebereich und übertragen sie in die Printwelt“, so Professor Schoder. „Wir erreichen damit bessere Kontaktqualität und steigern sowohl die Response-Rates als auch die Relevanz.“

Spannend für alle angehenden OMN-Anwender war der Bericht von Stephan Simmuteit, Projektleiter der Popken Fashion Group bei der Einführung von Online Media Net. Das Unternehmen aus Rastede bei Oldenburg, mit 5.000 Mitarbeitern weltweit agierend, hatte sich im Sommer 2013 für die Implementierung von OMN entschieden. Ab August 2014 sollte der anstehende Dezember Katalog mit OMN produziert werden. Ein sportliches Ziel – und es klappte. „Sehr zufrieden“ sind Simmuteits Kollegen in der Popken Fashion Group nun mit der Produktion von Katalogen, Printanzeigen und der Verkaufs-unterstützung für die Ulla Popken Shop-Tablets. Auch die Onlineshops und Marktplätze werden über OMN bestückt. Die handfesten Vorteile: Kostenersparnis im sechsstelligen Bereich und zusätzlich technische Flexibilität erreicht. Mit OMN ist die Popken Fashion Group für weitere Marken, Mandanten und sonstige Kanäle – sprich für die Zukunft – gerüstet.

Welche unterschiedlichen Anforderungsprofile mit Online Media Net erfüllt werden können, zeigte der Vortrag von Markus Stammen, Director of CAD/CAM and IT, der CAMLOG Vertriebs GmbH, unterstützt von Berater Karsten Klein, der CAMLOG bei der Implementierung von OMN als Projektleiter begleitete. CAMLOG ist führender Hersteller im Bereich dentaler Implantologie; damit fällt sein Geschäft unter das Medizinprodukte-gesetz, welches sehr strenge Rahmenbedingungen setzt und eine lange Produkthaftung beinhaltet. apollon implementierte in enger Absprache mit CAMLOG einen sehr komplexen Freigabeprozess, um beste Datenqualität auf Dauer sicher zu stellen. Die vorgeschriebene Datenvorhaltung für mindestens 30 Jahre war der zweite besondere Aspekt der OMN-Implementierung. Karsten Klein nüchtern im Fazit: „Unser individualisiertes OMN ist nun die zentrale Datendrehscheibe für CAMLOG. Um dahin zu kommen, bedurfte es eines kulturellen Wandels im Unternehmen, und den Aufwand der Daten-Transformation sollte man nicht unterschätzen.“ Markus Stammen betont trotzdem: „Es war ein längerer Weg. Es hat sich aber gelohnt. Und wir würden ihn wieder gehen.“

Norbert Weckerle, apollon-Geschäftsführer, und Michael Ferschl, Managing Director der implexis GmbH, präsentierten in ihrem gemeinsamen Vortrag ein revolutionäres Konzept: „xReach. Strategische Partner erschaffen eine Lösungsplattform für den Omnichannel Handel“. Dazu Norbert Weckerle: „Die Digitalisierung schreitet rasant voran; sie ist ein andauernder, fortlaufender Prozess.“ Und Michael Ferschl ergänzt: „Wir wollen gemeinsam mit zehn strategischen Partnern die Implementierungszeiten
von Software verkürzen und insbesondere die Schnittstellen-Thematik vereinfachen.“ Der Anspruch der Initiative ist nicht weniger als eine „skalierbare Digitalisierung“. Erreicht wird dies durch abgestimmte Module, deren Funktionen und Schnittstellen zueinander passen. xReach senkt Projektrisiken und ITBetriebskosten, Datenaustausch und Kommunikationswege werden vereinfacht. Und: Die Handlungsfähigkeit der Unternehmen wird sichergestellt. Bei dem raschen Fortschreiten der Digitalisierung können Unternehmen zügig reagieren und den Markt zeitgemäß bearbeiten.

Temel Kahyaoglu, Vorstand The Group of Analysts AG, machte den sehr informativen Vormittag des 5. Online Media Net Innovation Day 2017 rund. The Group of Analysts erforscht gemeinsam mit der Heise-Gruppe den Status Quo der Digitalisierung der Unternehmen in Europa. EDEN heißt die Studie, deren Ergebnisse Ende Juli 2017 vorliegen werden. Temel Kahyaoglu gab schon vor der Veröffentlichung des kommenden Rankings die wichtigste Erkenntnis der Studie preis: „Digitalisierung ist abhängig von Menschen!“.

Das leckere Mittagessen und ein Spaziergang an den wunderschönen Autos der Legendenhalle vorbei schafften Gelegenheiten, das Gehörte auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Gleich danach konnten die Teilnehmer sehr detailliert in User Sessions der verschiedenen OMN-Themenfelder eintauchen. Vorneweg kündigte Johannes Haas, Director Consulting und Product Management, das OMN
Release 4.8 an. Und er verriet, dass die Entwickler intensiv an der Version 5.0 arbeiteten. Auf größtes Interesse stieß in den Sessions der Ausblick auf die kommende Benutzeroberfläche von OMN. Daniel Brenner, Team Leader Software Development, berichtete dazu, dass die Benutzeroberfläche auf das moderne JavaScript Framework „Angular“ umgestellt wird. Der damit einhergehende Einsatz von HTMLStandards sorgt für eine sehr gute Unterstützung der Browser, damit OMN auch optimal auf mobilen Endgeräten wie Tablet-Computern dargestellt wird. Eine Vielzahl von Neuerungen und Optimierungen zielen auf die Schnittstelle Mensch-Computer, fachlich ausgedrückt: auf das User Interface (UI). Das kommende look-and-feel von OMN wurde in einem aufwändigen Prozess mit Testnutzern in sogenannten „UI Guidelines“ festgehalten. Nun geht es „nur noch“ um die Umsetzung. Aus den Neuerungen sticht die Implementierung eines Dashboards hervor, auf dem künftig alle wichtigen Informationen der OMN-Abläufe gebündelt gezeigt werden. Ganz praktisch ging es auch in den anderen Sessions zur Sache. Rainer Moser, Team Leader Product Development, weihte die Teilnehmer in der Session „OMN-High-Tech“ in die Details der Technik ein, insbesondere in die Thematik der Schnittstelle. Oliver Baum und Ulf-Lennart Kurschel präsentierten in
„OMN-PIM-Practice“ den Vorgang „In drei Schritten zum digitalen Produkt“. Johannes Haas und Thomas Richter machten in einer parallelen Session den „OMN Print Prozess transparent“. Vier Sessions, in denen für jeden Teilnehmer wichtige Informationen bereitgestellt wurden.

Und immer wieder schimmerte auch „emotionale Intelligenz“ durch, auf deren Bedeutung Top-Speaker Andy Holzer in seinem außergewöhnlich packenden Vortrag hinwies. „Den Sehenden die Augen öffnen“, so der Vortrag von Andy Holzer. „Ohne Partnerschaft geht gar nichts. Miteinander kann man mehr machen als jeder Einzelne selbst machen könnte“, betonte der blinde Bergsteiger. Die rationale Intelligenz müsse ergänzt werden durch die emotionale Intelligenz. ‚Vertrauen‘ ist hier das Stichwort. Nur mit Vertrauen könne auch er als Blinder im Berg bestehen. Und es komme bei jeder Expedition der Augenblick, in dem er, der Blinde, die Führung übernehme. „Dynamische Führung“ nennt der Bergsteiger das. Ein Ansatz, den apollon in seiner ständigen Begleitung seiner Kunden unterstreicht.

Sichtlich beeindruckt beendete Meyle+Müller Chef Eugen Müller die Vortragsreihe. Für ihn ist die rasante Digitalisierung nicht Gefahr, sondern Chance. Und er gab den Teilnehmern des ausklingenden 5. OMN Innovation Day einen Satz mit auf den Weg: „Arbeitsplätze werden nicht von Robotern vernichtet, sondern von den Managern, die ihre Unternehmen nicht auf die digitale Zukunft vorbereiten.“ Der mit Informationen vollgepackte OMN Innovation Day klang mit angeregten Gesprächen und kühlen Getränken aus. Ein Tag, der sich gelohnt hat.
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