Macrauchenia patachonica gehörten zu einer Gruppe lediglich in Südamerika vorkommender Säugetiere, die lange Zeit die Säugetierfauna dieses Kontinents prägte. Mit Macrauchenia patachonica starb der letzte ihrer Vertreter aus. Bis vor kurzem war unklar, wie sie mit anderen Gruppen innerhalb der Säugetiere verwandt waren. Den Wissenschaftlern ist es nun gelungen, fast das komplette mitochondriale Genom zu rekonstruieren. Das ist ein etwa 17.000 Bausteine langer Teil des Genoms, der sich in den Mitochondrien, den sogenannten Zellkraftwerken, befindet. Der Vergleich mit anderen Säugetierarten zeigte, dass Macrauchenia patachonica am engsten mit den Unpaarhufern, Pferden, Nashörnern und Tapiren, verwandt ist. Damit bestätigen die Forscher eine Studie, die mithilfe von Proteinsequenzen des Kollagens, des wesentlichen Knochenproteins, vor zwei Jahren zu ähnlichen Ergebnissen kam. „Die neue Studie zeigt, dass die Linie, die zu Macrauchenia führte, sich bereits vor etwa 66 Millionen Jahren, also kurz vor dem Aussterben der Dinosaurier, von der Linie der Unpaarhufer trennte. Aufgrund dieser entfernten Verwandtschaft war es besonders schwierig, die DNA-Sequenz zu rekonstruieren“, so Michael Hofreiter.
Die neuen Ergebnisse sind hier erschienen:
Michael Westbury, Sina Baleka, Axel Barlow, Stefanie Hartmann, Johanna L.A. Paijmans, Alejandro Kramarz, Analía M Forasiepi, Mariano Bond, Javier N. Gelfo, Marcelo A. Reguero, Patricio López-Mendoza, Matias Taglioretti, Fernando Scaglia, Andrés Rinderknecht, Washington Jones, Francisco Mena, Guillaume Billet, Christian de Muizon, José Luis Aguilar, Ross D. E. MacPhee & Michael Hofreiter, A mitogenomic timetree for Darwin’s enigmatic South American mammal Macrauchenia patachonica, DOI: 10.1038/NCOMMS15951
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