Neben der Quantität bescheinigten Besucher wie Aussteller dem Veranstaltungs-Duo eine weiter gewachsene Qualität. „Der nochmalige Gewinn an Professionalität zeigte sich in dem hochkarätigen und sehr gut besuchten Vortragsprogramm und ebenso an den attraktiv gestalteten Ständen. Diesen Eindruck haben wir in vielen Gesprächen erfahren. Ebenso konnten wir feststellen, dass additive Technologien immer tiefer in die Industrie vordringen und zu Überlegungen für neues bzw. verändertes Geschäft führen“, sagten die Vorsitzenden des Fachbeirats, Michael Eichmann (Stratasys GmbH), und Prof. Dr. Gerd Witt (Universität Duisburg-Essen), in einer ersten Einschätzung.
Neue Impulse dafür vermittelten in Erfurt nicht zuletzt renommierte internationale Global Player, die für Keynote-Vorträge in die Landeshauptstadt Thüringens gereist waren. So konnte mit Charles „Chuck“ Hull am ersten Tag kein Geringerer als der Erfinder des 3D-Drucks und Mitgründer von 3D Systems aus den USA begrüßt werden. Am zweiten Tag erläuterten Steffen Schrodt und Christoph Hansen von der Sauber Aerodynamik AG, wie mittels additiver Fertigung Geschwindigkeit in der Formel 1 gemacht wird. Am dritten Tag zeigte Sean Keith, Manager von GE Additive, das atemberaubende Tempo auf, wie der Technologieführer für 3D-Druck in der Luftfahrtindustrie die additive Revolution vorantreibt. Die Themen der Rapid.Tech-Keynotes wurden von 93 Experten aus neun Ländern in der Anwendertagung sowie weiteren zehn branchenspezifischen Fachforen vertieft.
Während die Rapid.Tech auf industrielle Anwendungen fokussierte, diente die parallel stattfindende FabCon 3.D mit der 3D Printing Conference der internationalen 3D-Druck-Community mit kreativen Start-Ups, Szene-Größen und Hobbyisten als Treffpunkt. Erneut vergeben wurden in diesem Rahmen die Start-Up-Awards. Der 1. Preis 2017 ging an die UrbanAlps AG aus der Schweiz für den ersten 3D-gedruckten fälschungssicheren Schlüssel. Zum zweiten Mal wurde die 3D Pioneers Challenge ausgetragen und Preisträger in fünf verschiedenen Kategorien für innovative 3D-Anwendungen geehrt.
Von Erfurt ging auch der Ruf aus, das Thema 3D-Druck durchgehend von der Schule über die Berufsausbildung und Studium bis hin zur Weiterbildung zu integrieren. 147 Unternehmen und Einrichtungen unterzeichneten dafür eine Bildungspetition, die an die Bundesregierung übergeben wurde.
„Der Verlauf der diesjährigen Veranstaltung bestätigt uns darin, die in der deutschen Messelandschaft einzigartige Verbindung von Fachkongress und Fachausstellung weiter auszubauen. Erfurt hat den Titel ‚Hauptstadt des 3D-Druck“ verteidigt. Das zeigt auch die Besucherstatistik. So nimmt ein Drittel einen Anreiseweg länger als 300 Kilometer in Kauf, um nach Erfurt zu kommen“, betont Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH.
Die 15. Auflage von Rapid.Tech + FabCon 3.D. findet vom 5. bis 7. Juni 2018 statt.
Ausstellerstimmen
Claire Fischer, Marketing Manager, SLM Solutions Group AG Lübeck:
Wir nutzen die Messe seit Jahren und haben auch 2017 intensive Gespräche geführt und vom Fachpublikum zahlreiche Anfragen zu bestimmten Anwendungen bekommen. Am Beispiel einer neuen Maschinenversion für die Aluminiumverarbeitung im mittelgroßen Bereich konnten wir dazu vieles erklären und dabei auch die Interessenten abholen, die mit der Technologie des Additive Manufacturing noch nicht so vertraut waren. Viele Fragen drehten sich darum, welche Materialien verwendet werden können, wie die Verarbeitung erfolgt, wie der Arbeitsalltag mit so einer Maschine aussieht und welche Dienstleistungen für das Sammeln erster Erfahrungen möglich sind.
Katharina Berres, Marketing & Communication Manager, Wacker Chemie AG Burghausen:
Die Rapid.Tech ist eine sehr interessante Messe für uns. Wir waren erstmals Aussteller und haben sie genutzt, um unsere neue Technologie des 3D-Drucks mit Silikon weiter in den Markt einzuführen. Sowohl international agierende Global Player als auch mittelständische Firmen der Region konnten wir an unserem Stand begrüßen. Viele Besucher waren erstaunt über die neuen Möglichkeiten unserer Entwicklung. Messen sind nach wie vor eine gute Plattform, um Kontakte zu knüpfen. Wir werden im nächsten Jahr wieder nach Erfurt kommen.
Anna Theodorides, Customer Relations Specialist Central Europe, EOS GmbH Krailling:
Die Besucher an unserem Stand kamen mit unterschiedlichen Zielen. Ein Teil war bereits sehr fachkundig und hatte sehr detaillierte Fragen zur Anwendung unserer Maschinentechnik. Ebenso nutzten noch nicht ganz so tief in der Materie stehende Interessenten die Möglichkeit, ihr Wissen zum 3D-Druck zu vertiefen.
Lukas Pawelczyk, Manager Additive Manufacturing, Arburg GmbH & Co. KG Loßburg:
Wir haben die positive Entwicklung der Rapid.Tech in Erfurt in der Vergangenheit als Besucher verfolgt und uns entschieden, in diesem Jahr unsere neue Technologie für die industrielle additive Fertigung von Kunststoff-Teilen vorzustellen. Das war ein richtiger Schritt, wie die vielen Gespräche mit kompetenten Fachbesuchern aus ganz Deutschland gezeigt haben.
Lisa Frank, Vertrieb, botspot GmbH Berlin:
Wenn es um die Standbetreuung auf der FabCon in Erfurt geht, dann will jeder von uns fahren. Das zeigt: Es ist eine tolle, gut organisierte Veranstaltung. Mit unseren Produkten sind wir hier genau richtig, denn die 3D-Scansysteme, die wir entwickeln und vertreiben, bilden die Vorstufe für den 3D-Druck. Wir können immer mehr Kunden aus der Industrie dafür interessieren und konnten auch 2017 wieder neue Projekte besprechen.
Dr. Alejandro Ojeda, Managing Director , UrbanAlps AG Zürich:
Wir sind als junges Unternehmen das erste Mal in Erfurt und freuen uns sehr, dass wir mit unserem fälschungssicheren 3D-gedruckten Schlüssel gleich den Start-up-Award gewinnen konnten. Sehr gut finden wir die Platzierung der Start-Up-Area an zentraler Stelle. Das bringt guten Besucherzulauf. Das haben andere Messen nicht so gut gelöst.
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