Von einer „neuen Dimension“ und einem „Meilenstein in der Firmengeschichte“ sprachen die Zeitungen bei der Inbetriebnahme der Bochumer Verzinkungslinie. 300 Millionen D-Mark waren damals in das Aggregat investiert worden. „Glänzende Aussichten für feuerverzinktes Feinblech“ wurde dem Produkt aus Bochumer Schmiede attestiert und die Vorhersagen sollten recht behalten. Seit mittlerweile 25 Jahren läuft die Anlage fast rund um die Uhr. Die FBA 7 ist aktuell gut ausgelastet, denn das Bad im heißen, flüssigen Zink macht die Oberfläche des Stahlbandes edler und korrosionsfester.
Das „Jubiläums-Aggregat“ in Bochum war im Mai 1992 die erste Feuerbeschichtungsanlage der Firma Krupp. Heute verfügt die Stahlsparte von thyssenkrupp über insgesamt neun solcher Fertigungslinien. Die Kapazität der FBA 7 liegt bei ca. 45.000 Tonnen pro Monat. Hier arbeiten etwa 80 Mitarbeiter. Insgesamt sind an diesem Standort gut 2.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 150 Auszubildende. Auf dem Werkgelände neben dem Ruhrschnellweg befinden sich über die FBA 7 hinaus noch ein Warmbandwalzwerk, zwei Beizen, eine Kaltwalzstraße und eine elektrolytische Verzinkungsanlage sowie verschiedene Kleinanlagen zur Stahlveredelung und ein eigenes Ausbildungszentrum.
Bad im 450 Grad heißen, flüssigen Zink schützt Stahlbleche vor Korrosion
Eine Feuerbeschichtungsanlage produziert feuerverzinkten Bandstahl in verschiedenen Abmessungen. Als „Feuerverzinken“ wird der kontinuierliche Prozess bezeichnet, bei dem aufgewickeltes Stahlband aneinandergeschweißt, im Durchlaufverfahren geglüht und als Endlosband durch einen Behälter mit flüssiger Zinkschmelze gezogen und danach gekühlt wird. Durch verschiedene weitere Fertigungsschritte wird das Stahlband kundenfertig erzeugt und kann nach dem Aufwickeln direkt verpackt und versandt werden. Die Anlage ist so hoch, weil das flüssige Zink nach dem etwa 450 Grad heißen Tauchbad gekühlt werden muss und das Band in dem hohen Turm senkrecht nach oben gezogen und dabei mit Gebläsen soweit gekühlt wird, dass das Zink hart ist. Zum Einsatz kommen die korrosionsgeschützten Bleche z. B. in Hausgeräten sowie im Automobilbau auch in Motorhauben oder crashrelevanten Bauteilen.
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